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Liebe Community,

Inflation und Rezession sind die wohl meistgenutzten Begriffe in den letzten Monaten. Jeder hat es mitbekommen und jeder hat die Auswirkungen am eigenen Leib erfahren. Steigende Lebenshaltungskosten und steuerliche Abgaben beeinflussen, wie viel am Ende des Monats noch vom Nettolohn übrig ist. Jedoch können vor allem KMUs, die aufgrund der labilen wirtschaftlichen Zukunft versuchen, ihre Kosten möglichst gering zu halten, nicht immer sofort eine Gehaltserhöhung anbieten.
 

🤔 Welche Alternativen gibt es also? Stichwort: “Nettolohnoptimierung”.


Was bedeutet Nettolohnoptimierung?

Bei der Nettolohnoptimierung verzichten Mitarbeitende auf einen Teil ihres Bruttolohns, erhalten dafür im Gegenzug aber Zusatzleistungen, Sachleistungen oder Zuschüsse, – die unter bestimmten Prämissen steuer- und abgabenfrei sind. Für Unternehmen selbst fallen bei dieser Form von Benefits auch keine Lohnnebenkosten an - für beide Parteien vorteilhaft, nicht wahr? 👍

 

Was kann ich als Arbeitgeber tun?

  • Sachleistungen

    Dabei handelt es sich um nicht bar gezahlte Leistungen, wie z. B. Gutscheine oder Geschenkkarten. Diese sind seit Januar 2022 bis zu einer Grenze von 600 Euro pro Jahr steuer- und sozialversicherungsfrei möglich.

  • Essenszuschüsse

    Bei diesem geldwerten Vorteil kann der Arbeitgeber täglich maximal 6,90 Euro pro Arbeitnehmer für Mahlzeiten bezuschussen. Dabei darf am Tag jedoch nicht mehr als eine Mahlzeit bezuschusst werden.

     

  • Mobilitätszuschüsse

    Diese machen die Fahrt zur Arbeit doch gleich etwas “bequemer”. 😀
    Wer täglich den Bus, die Bahn oder das Auto nutzt, um in die Arbeit zu gelangen, weiß, dass dies mit hohen Kosten verbunden ist. Der Fahrtkostenzuschuss ist eine freiwillige Initiative des Arbeitgebers, welcher z. B. durch Zuschüsse zum Jobticket oder auch für ein Dienstrad geleistet werden kann.

     


Ihr habt Gedanken, die Ihr hinsichtlich der Thematik teilen wollt? ️
✍️ Schreibt sie gerne in die Kommentare.
Obendrein würde mich interessieren, ob und in welchem Umfang Euer Unternehmen dabei unterstützt, den Nettolohn zu optimieren.

👉 Weiteres zum Thema findet Ihr hier in unserem HR Blog. 

Beste Grüße,
Melissa

Hallo @Melissa ,

ich mag dieses Thema sehr, da ich ja auch aus der Branche komme und es eben sehr ansprechend finde, wenn man da für die Mitarbeitenden etwas optimieren kann.

Für alle Kolleginnen und Kollegen nutzen wir den Sachbezug, der sogar noch mehr Spielraum anbietet, als “nur” die von dir oben erwähnten 600,- EUR (also 12x 50,- EUR maximal). Du kannst durchaus auch noch Geburtstage mit 60,- EUR darüber abwickeln und auch -wenngleich steuerlich wieder anders bewertet- auch weitere Zuwendungen für z.B. Jubiläen und Sachbezüge (z.B. Internetzuschuss, Erholungsbeihilfe etc.). Hier eine sehr gute Übersicht dazu:

Einsatzmöglichkeiten von Sachbezugskarten

Das ist auch der Anbieter, über den wir das Ganze nutzen und mit dem ich sehr zufrieden bin. Ich arbeite schon recht lange mit denen zusammen.

Meine Kolleginnen und Kollegen finden das auf jeden Fall super.

Aber fast jedes Jahr aufs Neue geht die Sorge los, dass es seitens der Regierung wieder eingestellt wird. Wobei es derzeit sehr ruhig darum ist, aber da kenne ich noch ganz andere Zeiten. Als ich das erste Mal mit den Karten zu tun hatte, konnte ich damit noch an Millionen Akzeptanzstellen auf der ganzen Welt bezahlen. Inzwischen geht es nur noch in Deutschland, da in fest zu vereinbarenden Regionen und auch nicht bei jedem Händler. Also es wird immer mehr reglementiert. Aber abgeschafft werden konnten das zum Glück noch nicht. Du merkst, ich bin ein Fan davon!

Beste Grüße

Dash


Wir beschäftigen uns als Dienstleister schon lange mit dem Thema Benefits bzw. Zusatzleistungen an sich, und ich glaube behaupten zu können das wir so ziemlich jeden Trend kennen. Das Thema “Nettolohnoptimierung” war und ist dabei für mich immer ein Schwindel von geizigen Arbeitgebern 😏. Es kann in Zeiten von Fachkräftemangel meiner Meinung nach nicht sein das Arbeitnehmer zuerst auf Brutto verzichten müssen, damit sie dafür dann den einen oder anderen steuerfreien Sachbezug bekommen der das Netto ein wenig erhöht.

Was viele dabei auch vergessen ist, dass man arbeitsrechtlich bei so einem Procedere auch einen Ausgleich bei Rente, AL und KT Geld machen muss damit das einer Prüfung standhält. Ich habe einfach schon zuviele Modelle gesehen die den Unternehmen bei einer Renten-/Steuerprüfung um die Ohren geflogen sind.

Richtig gute Benefits gehören einfach On Top zum Gehalt! Das können dann natürlich auch die von Dir @Melissa genannten Sachbezüge, Essenszuschüsse oder auch Mobilitätsbudgets sein 😀.


Wir beschäftigen uns als Dienstleister schon lange mit dem Thema Benefits bzw. Zusatzleistungen an sich, und ich glaube behaupten zu können das wir so ziemlich jeden Trend kennen. Das Thema “Nettolohnoptimierung” war und ist dabei für mich immer ein Schwindel von geizigen Arbeitgebern 😏. Es kann in Zeiten von Fachkräftemangel meiner Meinung nach nicht sein das Arbeitnehmer zuerst auf Brutto verzichten müssen, damit sie dafür dann den einen oder anderen steuerfreien Sachbezug bekommen der das Netto ein wenig erhöht.

Was viele dabei auch vergessen ist, dass man arbeitsrechtlich bei so einem Procedere auch einen Ausgleich bei Rente, AL und KT Geld machen muss damit das einer Prüfung standhält. Ich habe einfach schon zuviele Modelle gesehen die den Unternehmen bei einer Renten-/Steuerprüfung um die Ohren geflogen sind.

Richtig gute Benefits gehören einfach On Top zum Gehalt! Das können dann natürlich auch die von Dir @Melissa genannten Sachbezüge, Essenszuschüsse oder auch Mobilitätsbudgets sein 😀.

Hallo @dennisito ,

da stimme ich dir zu, das sollte kein “Gemauschel” sein, denn dann kommen noch ganz andere Probleme dazu. Auch das Rententhema ist für manche ja sehr wichtig. Ich selber finde, man darf jetzt auch mal die 50,- EUR netto genießen statt später in der Rente 2,50,- EUR mehr zu haben und das sehen eigentlich fast alle auch genauso. Aber eben auch, da es immer “on top” kommt. Mit der Umwandlung ist es dann schon wieder eine andere Sache.

Beste Grüße

Dash


Hallo @Dash ,

gut das wir uns einig sind das solche Benefits immer on top kommen müssen 😉. Dann ist es natürlich auch ok diese z.B. 50 € Gehaltserhöhung einfach zu geniessen ohne gleich auf die Rente zu achten.

Unabhängig davon wundert es mich angesichts der offensichtlichen Renten-Problematik aber immer wieder wie wenige junge Leute dafür de facto etwas sparen. Deswegen ist für mich eine gut strukturierte und geförderte betriebliche Altersvorsorge (unabhängig von sonstigen Sachbezügen) immer der wichtigste Benefit den ein Unternehmen einem Mitarbeiter anbieten sollte. Doch auch da haben leider viele AGs noch immer extremen Nachholbedarf bzw. sehen nur die Arbeit und nicht den immensen Vorteil aller Beteiligten von einer guten bAV!

Schöne Grüße

Dennis

 

 

 


wir zahlen unseren Mitarbeitenden jeden Monat 50€ als Internetzuschuss aus.

Den Sachbezug haben wir für Urban Sports und eine betriebliche Krankenversicherung ausgeschöpft. finde so was wie Fahrtkostenzuschüsse sehr interessant. Habe ich zB bei mir und ob der AG das Geld gleich an die DB überweist oder erst mir…

Zum Thema bAV haben wir leider definitiv noch nachholbedarf


Liebe @MaCherie1

die Kombination Sport und bKV finde ich auch immer interessant und passt super in die Zeit 😀. Eine moderne Variante der Fahrtkostenzuschüsse wäre ein Mobilitätsbudget womit man egal ob Bahn, Taxi oder Roller alles je nach Bedarf verwenden kann.

Wenn ihr ein paar neue Ideen zum Thema bAV braucht kannst mich gerne fragen 😉.

 


Ich finde auch das von @dennisito und @Dash angesprochene Thema “Nettolohnoptimierung” als Hintertürchen für Arbeitgeber auch absolut der falsche Ansatz. 

Es ist natürlich nicht jeder Arbeitgeber in der Lage einfach eine Gehaltserhöhung und ein Benefit mit dem Sachbezug zu zahlen, jedoch glaube ich, dass man sich dann nur für die Gehaltserhöhung entscheiden sollte. Eine “verkorkste” Gehaltserhöhung bei der teilweise der Sachbezug als Gehaltserhöhung kommuniziert wird, könnte aus meiner Sicht gewaltig nach hinten losgehen. 

D.h. wenn man es sich als Arbeitgeber leisten kann, dann natürlich beides, ansonsten glaube ich eher bei der Bruttoerhöhung zu bleiben. Gerade weil es sicherlich auch viele gibt die eben genau die Themen zur RV und KV im Fokus haben. 

Wir sind auch gerade dabei hier die Möglichkeiten nochmal abzuwiegen und anzupassen, um den Kolleginnen und Kollegen etwas on top zu geben, aber natürlich auch, um in Vorstellungsgesprächen zu glänzen 😀

Hier gibt es ja mittlerweile echt coole Tools, die den Verwaltungsaufwand für das Unternehmen gering halten - aber auch die Kosten natürlich ;) 

LG, Elena 


@Melissa Ich schließe mich @Elena an: das Thema ist spannend und ja irgendwie auch gerade in aller Munde (“Was tut dein Arbeitgeber für seine Mitarbeitenden?”) aber bei mir gehen da durchaus auch immer wein wenig die Alarmglocken an. Zum einen wird oft vergessen, dass der Arbeitgeber (meistens) kein karitativer Verein ist und der wirtschaftliche Erfolg die Basis für alles andere sein muss. Zum anderen irritiert mich das laute Geschreie nach “mehr für die MA tun” - denn die aktuellen Krisen (Inflation, Krieg, Lieferschwierigkeiten, Arbeitnehmermarkt, etc.) treffen ja mindestens auch den Arbeitgeber, wenn nicht sogar zum Teil den Arbeitgeber härter als den Arbeitnehmer. Ich halte es daher gern mit JFK: frag nicht, was dein Arbeitgeber für dich tun kann, sondern was du für deinen Arbeitgeber tun kannst 😉 Aber ich gebe zu: ich bin ein Kind der 80er, das noch einen ganz anderen Arbeitsmarkt erlebt hat und dieses mehr, mehr, mehr irgendwie befremdlich bzw. gewöhnungsbedürftig findet. 

ABER: um trotzdem einen Beitrag zu leisten: soweit ich weiß, gibt es einen Monat im Jahr, in dem bei Bonuszahlungen, die rückwirkend für das vorausgegangene (abgeschlossene) Kalenderjahr bezahlt werden, mehr netto vom brutto bleibt. Das heißt, Arbeitgeber tun ihren bonusberechtigten Arbeitnehmern einen großen Gefallen, wenn sie die Boni in diesem Monat auszahlen, da dann mehr übrig bleibt, ohne dass der Arbeitgeber mehr Geld in die Hand nehmen muss als wenn er im Monat davor/danach ausgezahlt hätte. Das ist für mich win/win! VG!


@Nina Hellmann darf ich nur eine Anmerkung zum Thema “Bonus in einem bestimmten Monat auszahlen” machen um hier Missverständnissen vorzubeugen 😉.

  1. Es macht steuerlich keinen Unterschied wann man einen Bonus ausbezahlt bekommt da eine EInmalzahlung immer auf ein Jahresbrutto hochgerechnet wird.
  1. Bei den sonstigen Abgaben (SV, KV) gibt es nur die sog. “Märzklausel”. Das heisst wenn man Einmalzahlungen im Q1 bekommt werden diese unter bestimmten Umständen dem Vorjahr zugeordnet, und mit den damals gültigen Bemessungsgenzen verbeitragt. Das kann ein Nachteil sein, muss es aber nicht. Das gilt es individuell zu prüfen. Um dieses Dilema zu vermeiden zahlen viele Firmen die Boni/Einmalzahlungen im April der später aus wo sie dann ganz normal verbeitragt werden.
  2. Wenn jemand > BBG verdient ist auch die Märzklausel irrelevant.

 


@dennisito Danke für die Ergänzung/Anmerkung! Top! Da ich kein Steuerberater bin und ich das gegenseitige “Beraten” in dieser Community hier manchmal eh schon latent grenzwertig finde, wollte ich mich nicht zu weit aus dem Fenster lehnen, da das ganze letztendlich (wie Du ja auch schreibst) auch immer auf jeden Fall einer Einzelfallprüfung unterliegt und unterliegen sollte. Für die Fälle, in denen das ganze passt und eine Ersparnis bringt, finde ich es aber jedenfalls eine super Methodik. VG!


Hallo Ihr Lieben ☀️

Finde den Austausch hier Klasse! 😍 Die Nettolohnoptimierung ist auf jeden Fall ein diskussionsfreudiges Thema, bei dem das Teilen unterschiedlicher Erfahrungen und Meinungen sehr wichtig ist!

Aus Euren Kommentaren geht hervor, dass Arbeitgeber tendenziell monetäre Benefits on top zahlen sollten. @Elena wie Du bereits erwähnt hast, verfügt nicht jeder Arbeitgeber über finanzielle Mittel, Benefits wie Fahrtkostenzuschüsse, die bspw. @dennisito genannt hat, zur Verfügung zu stellen.

Eine Alternative wäre nicht-monetäre Anreize zu schaffen, die aber genauso einen “Benefit” darstellen und u.a. in Stellenbeschreibungen hervorgehoben werden können.
Ich bin sehr neugierig, von Euren Alternativen zu hören, die dann, wie @Nina Hellmann schon meinte, eine win/win Situation für beide, Arbeitnehmer und Arbeitgeber, darstellen. 🤓

Beste Grüße,
Melissa


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