Hallo liebe Community,
unter dieser HR-Quest herrscht noch etwas “Wüstenstimmung”.
Starten wir doch mal den Austausch: Ich verlinke ein paar bekannte HR-Quest Gesichter wie @Angelika_Rems-Murr-Kreis @NaDo @TinaB @DanielESS @ElisaKTH - teilt gerne Eure ersten Impulse zum Thema!
LG!
Guten Morgen Melissa,
ich beteilige mich immer sehr gerne an den HR-Quests, weil es wirklich spannend ist, was auch andere für Lösungen sehen.
Dieses Szenario kenne ich nicht, so etwas in der Art gab es bisher bei meinen Anstellungen nicht. Trotzdem versuche ich mich mal hineinzudenken.
Es ist wirklich eine schwierige Situation. Ich persönlich finde den “Vermittler-Hut” am schwierigsten. Mediation liegt mir und ich würde da bestimmt wieder Ruhe schaffen und einen konstruktiven Austausch anleiten können. Für das verbindende Element würde ich eine Teambuilding-Maßnahme vorschlagen. Idealerweise wäre man vielleicht auch vor dem ersten gemeinsamen Workshop mal gemeinsam zum MIttagessen oder so.
Die Berichterstattung zur Geschäftsführung macht mir da am meisten Sorgen. Einerseits will ich nichts Wichtiges weglassen, andererseits muss die GF auch nicht mit allen kleinen Details “genervt” werden. Das geht mir aktuell bei meinem Chef genauso. Er will kurz und knapp die Fakten und kann schon mal knallhart und aufbrausend werden. Aber nur kurz und knapp die Fakten, sind halt oft nur die halbe Wahrheit. Dann wiederum seinen Input an die MA weitergeben und dann wieder deren Meinung/Bedenken/Fragen dazu zurück zum Chef geben…. das ist manchmal etwas zeitraubend und ineffektiv.
Bin gespannt, was die anderen dazu sagen.
Viele Grüße
Angelika
Moin zusammen,
mir fällt es ehrlich gesagt schwer hier etwas zu schreiben, weil wir das Thema bereits sehr ausführlich vor einigen Monaten beleuchtet hatten:
Guten Morgen ihr Lieben,
vielen Dank, @Angelika_Rems-Murr-Kreis! Bei den HR Quests geht es um fiktive Situationen und darum, wie Ihr als HR-Verantwortliche damit umgehen würdet. Es ist völlig okay, wenn Ihr selbst solche Situationen noch nicht erlebt habt. Gerade deshalb finde ich deinen Ansatz, Dich in die Lage hineinzuversetzen und zu überlegen, wie Du sie am besten lösen würdest, klasse!
@Navigator da hast Du absolut Recht! Anfang des Jahres haben wir zur Karnevalszeit verschiedene HR-Hüte gesammelt. Diese HR-Quest zielt darauf ab, eine knifflige Situation zu beleuchten, bei der mehrere Hüte gefragt sind. Es geht darum, abzuwägen, für sich selbst zu reflektieren, wo die persönlichen Herausforderungen liegen, und ggf. Lösungsansätze oder Empfehlungen zu teilen.
Würdest Du der Situation noch einen weiteren oder anderen Hut hinzufügen? Vielleicht hilft es auch, die Hüte für Dich zu priorisieren: Welchem Hut würdest Du in dieser Situation mehr Gewicht geben?
Liebe Grüße,
Melissa
Hallo zusammen,
in der Situation bräuchte ich in der Kommunikation mit der GF noch einen “Ideen-Hut”.
Wie @Angelika_Rems-Murr-Kreis schreibt, ist hier die präzise Weitergabe von allen relevanten Informationen oft essentiell. Im beschriebenen Beispiel, als auch im “wahren Leben”, hilft es mir direkt Lösungsvorschläge zu machen und Ideen vorzuschlagen, statt nur den Input abzuladen. Das unterstützt nebenbei auch, dass HR als Sparringspartner der GF gesehen wird und wir von dem Admin-Image wegkommen.
Viele Grüße
Sarah
Tatsächlich habe ich diesen Fall bereits 2016 einmal in echt erleben dürfen.
Wir haben für die Transformation ein Projektteam gebildet, welches je einen Vertreter beider Unternehmen berücksichtigt hat. Diese Zusammensetzung hat die Frage nach den Zuständigkeiten hinfällig gemacht und der Mediatoren-Hut war nicht so anspruchsvoll, obwohl die Firma, die übernommen wurde, regelmässig Äusserungen zu einer möglichen Schlechterstellung gemacht hat.
Somit war offensichtlich, dass das verbindende Element fehlte, was leider 8 Jahre später immer noch punktuell zum Vorschein kommt. Einerseits verstehe ich das, schliesslich hat sich der Mitarbeiter ursprünglich eine andere Firma ausgesucht. Die Unsicherheiten über die neuen, noch unklaren Organisationsstrukturen führten zu Angst und Abwehrhaltung. Für mich ist dieser Kultur-Teil der anspruchsvollste Hut, da eine Kultur nicht angeordnet werden kann und nur über die Zeit durch das Verhalten und die Interaktion wachsen und sich entwickeln kann.
Die Kommunikation (Vermittler-Hut) war nicht schwierig: wir haben sachlich alle Fakten gegenübergestellt und Gleichheiten sowie Unterschiede aufgezeigt, dann haben wir eine Empfehlung abgegeben. Im Bereich HR sind wir mit allen Anträgen durchgekommen…
Die Kultur ist definitiv ein hemmendes Element (ich habe es bei insgesamt 3 Firmen erlebt, manchmal sprechen noch 20 Jahre später die Mitarbeitenden von der “alten” Firma mit Sehnsucht, Groll und Unverständnis, weil sie sich du dieser so hingezogen fühlten. Das hat auch viel mit Verbundenheit und Stolz zu tun.
Für mich persönlich ist auch der Vermittler-Hut oft der schwierigste, vor allem, wenn es darum geht, Unsicherheiten und Bedenken der Mitarbeitenden aufzugreifen und diese gegenüber der Geschäftsführung klar und konstruktiv zu kommunizieren. Es erfordert viel Feingefühl, einerseits die Perspektiven der Mitarbeitenden authentisch zu vertreten und andererseits die Ziele des Unternehmens im Blick zu behalten.
Damit keiner der Hüte zu kurz kommt, ist für mich eine klare Struktur entscheidend. In akuten Situationen ziehe ich den Mediatoren-Hut zuerst auf, um Konflikte schnell zu entschärfen und wieder eine produktive Basis zu schaffen. Den Culture-Champion Hut trage ich eher langfristig, indem ich kontinuierlich an einer positiven Zusammenarbeit arbeite & versuche das Teamgefühl zu fördern (Team Events, Spieleabende, Workshops…)
Am wichtigsten finde ich jedoch, immer offen zu kommunizieren und sich bewusst zu machen, dass nicht alles perfekt laufen muss – der Wechsel zwischen den Hüten ist, wie alles, eine laaange Lernkurve, die man mit jeder Situation sicherlich besser meistert
Hallo Ihr Lieben,
vielen Dank für Eure tollen Kommentare bisher!
@Menschenfreund klasse, dass Du auch direkt von Deinen Erfahrungen berichtest – welche Hüte Du besonders gut gemeistert hast und welche Dir etwas mehr Herausforderungen bereitet haben. Die “Sehnsucht” nach der alten Firma oder den früheren Zeiten scheint ein tief verwurzeltes Thema zu sein. Deinen Aspekt hier finde ich super zusammengefasst:
da eine Kultur nicht angeordnet werden kann und nur über die Zeit durch das Verhalten und die Interaktion wachsen und sich entwickeln kann
Glaubst Du, es gibt Möglichkeiten, diese Gefühle in eine positive Richtung zu lenken – vielleicht durch bestimmte Maßnahmen oder Best Practices, die zumindest kurzfristig etwas “schmerzlindernd'” wirken könnten?
@CPPL33 vielen Dank auch für Deine Perspektive! Ich glaube hiermit, hast Du die Schwierigkeit des Vermittler-Huts sehr gut zusammengefasst:
Es erfordert viel Feingefühl, einerseits die Perspektiven der Mitarbeitenden authentisch zu vertreten und andererseits die Ziele des Unternehmens im Blick zu behalten.
@CPPL33 kann man Dein Mantra so gut zusammenfassen: Klare Struktur, offene Kommunikation und sich vom Perfektionismus lösen?
@Maximilian, @mku, @hrmanager12345, @Jaqueline_S schließt Euch gerne der Diskussion an!
Hej @Melissa, danke für den Tag
Der schwierigste Hut ist für mich ganz klar der Mediatoren-Hut, da hier - je nach Brisanz der Lage und des gesamten Stimmungsbildes - durchaus in der Sache geblieben werden und dennoch die Empathie nicht zu kurz kommen sollte. Konflikte gehören für mich in einer gesunden und transparenten Arbeitswelt dazu, so können sich nachhaltig Teams zusammenfinden. Der Ansatz des Phasenmodells nach Tuckman sei an der Stelle genannt.
Ich würde Priorisieren und Delegieren, indem ich identifiziere, welcher Hut im Moment am dringendsten ist und mir ggf. Unterstützung von Kolleg:innen einhole. Moderations- u. Vermittler-Hut erfordern transparente Kommunikation, um Missverständnisse zu vermeiden und Vertrauen aufzubauen. Ich stimme dir @CPPL33 auch hinsichtlich der Team-Events zu. Teamgefühle stärken und Zusammenarbeit fördern.
Insgesamt fallen mir die Themen Culture und Vermittlung leichter.