Hallo @Achim Dohl,

vielen Dank für Deine spannende Frage, die ganz viel bei mir “triggert”. Nicht nur, weil ich in den letzten Monaten ein Praxishandbuch dazu geschrieben und veröffentlicht habe, sondern weil die Frage gerade hochgradig aktuell ist in den Unternehmen. 

Leider gibt es aber keine pauschale Antwort darauf. Denn ich würde es immer davon abhängig machen, wie viel Effizienzverlust entsprechende Treffen mit sich bringen (Pendelzeiten, Rüstzeiten, usw.) und wie viel Notwendigkeit aus eher sozialer Sicht besteht. Will heißen: Am Anfang möchten sicherlich Viele endlich mal wieder die Kolleginnen und Kollegen in 3D sehen und plädieren vielleicht für möglichst viel Vor-Ort-Zeit. Insgesamt würde ich das aber sehr kritisch betrachten nach dem Motto “so wenig wie möglich, aber so viel wie nötig”. Nicht weil ich ein großer Homeoffice-Verfechter bin, sondern weil zu wenig vergleichend geschaut wurde, welche Vorteile welche Art von Zusammenarbeit wann genau bringt.

In der Praxis handhaben wir das mit unserem Team gerade so, dass wir zweimal wöchentlich ein virtuelles Daily morgens haben. Dazu je nach Thema ein längeres Jour Fixe in der Woche. Unternehmensweit gibt es dazu eine Vielzahl von virtuellen Informations-, Kommunikations- und Lern-Formaten, so dass wir tatsächlich die vormalige “Zwischenschicht” wie Abteilungsrunden erstmal gestrichen haben. Das geht auch einher mit der geplanten Umstellung von Push- auf Pull-Information.

Sollte es keine vergleichbaren virtuellen Zusammenkünfte bei Euch geben, würde ich zumindest alle zwei Wochen mal vor Ort zusammen kommen. Aber auch hier gilt: Ausprobieren und danach bewerten und ggf. anpassen. Bedürfnisse ändern sich ja auch ständig.

Und falls Interesse besteht, zu Deinem Titel “remote for ever” habe ich vor einiger Zeit eine ganzheitliche Betrachtung verfasst: https://persoblogger.de/2020/09/21/homeoffice-forever-ist-dauerhafte-remotearbeit-tatsaechlich-sinnvoll/