Anonymes Feedback an Führungsebene - euer Vorgehen


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Hallo zusammen,

wir führen seit diesem Jahr diverse Mitarbeitendengespräche bei uns im Unternehmen. Dazu zählt 1x im Quartal ein Gespräch mit mir (HR), 1x im Quartal mit einem von zwei Geschäftsführern sowie ein großes Jahresfeedbackgespräch mit beiden GFs und mir. 

Wir würden nun gerne noch die Möglichkeit geben, dass die Kolleg:innen den Geschäftsführern ein anonymes Feedback geben können.

Folgende Herausforderung: da unsere Mitarbeitenden (13 Personen) hauptsächlich aus Softwareentwickler:innen bestehen, vertrauen sie nicht auf irgendwelche Tools, da man im Zweifel herausfinden kann, von wem die Bewertung kam. Außerdem arbeitet ein Großteil remote, weshalb eine Box in meinem Büro aufzustellen, wo die Mitarbeitenden einen Zettel reinwerfen können, auch nicht hilfreich für alle ist.

Hat jemand von euch Ideen, wie man da rangehen könnte oder doch noch Tools in petto, mit denen ihr gute Erfahrungen gemacht habt?

FYI: Ich habe hier vor 6 Monaten als einzige im Personalbereich angefangen, mir also schon ein gewisses Vertrauen aufgebaut, allerdings wirkt es so, als hätten einige die Scheu, noch ehrlicher zu sein :)

Ich wünsche allen schöne Feiertage! 🎅

Viele Grüße

Elif


10 Antworten

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Hi @Elif 😇

es gab hier in der Community tatsächlich eine ähnliche Diskussion rund um das Thema “Mitarbeiterfeedback”. Dort haben sich auch einige Mitglieder beteiligt und sich in Bezug auf Turnus, Art und Umfang ausgetauscht. Ich verlinke den Artikel mal eben:


Außerdem verlinke ich hier direkt ein paar weitere Community-Mitglieder, die sich der Diskussion v.a. in Bezug auf Anonymität und GF anschließen können: @Chipmunkie @Chrissy @Susen @JessicaHR @SarahHen 🚀

Ich freue mich auf den Austausch! 
Liebe Grüße und schöne Feiertage,
Melissa ☃️

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Hallo zusammen und danke @Melissa fürs Verlinken.

@Elif weshalb soll das Feedback denn anonym erfolgen? Dadurch kann ja kein Dialog entstehen und es ist schwierig zu Kritik Stellung zu nehmen und Nachfragen zu stellen.

Um Fragen bei einem All Hands anonym zu stellen, haben wir die Rolle der Vertrauensperson genutzt. Diese hat die Fragen gesammelt und dann im Meeting der GF gestellt. Mit der Anonymität haben wir aber keine guten Erfahrungen gemacht, da eben keine Nachfragen möglich sind und einige MA dies genutzt haben, um ungefiltert ihren Frust abzulassen. 

Viele Grüße

Sarah 

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Hallo @Melissa und @SarahHen,

erst einmal ein frohes neues Jahr an alle und lieben Dank für euren Input.

Generell herrscht bei uns eine offene Feedbackbackkultur und das funktioniert m.E. auch ganz gut. Wir würden aber gerne wissen, ob vielleicht noch etwas im Verborgenen liegt oder das aktuelle Stimmungsbild mit dem tatsächlichen Stimmungsbild übereinstimmt.

Die Idee kam auch von einem der GFs, die Offenheit für Kritik ist also vorhanden.

@SarahHen Mich würde noch interessieren, wie ihr das aktuell handhabt? Gibt es z.B. ein spezielles Format, wo man Feedback an die Führungsebene geben kann oder wird das im Rahmen eines Jahresfeedbackgesprächs o.Ä. gemacht?

Vielen Dank und viele Grüße

Elif

 

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Hi @Elif ,

bei uns besteht die Möglichkeit in den Feedbackgesprächen mit der FK eine Rückmeldung zu geben. Unsere FK sind angehalten dieses einzufordern und beide Seite werden geschult Feedback zu geben und zu erhalten.

Bei einem vorherigen Arbeitgeber - bei dem das anonyme Feedback so nach hinten los ging - haben wir als Konsequenz die Rolle von Vertrauenspersonen geschaffen. Hier hat der Führungsstil aber auch einen offenen Austausch erschwert bzw. verhindert. 

Bei meinem aktuellen Arbeitgeber ist es daher mein Ziel die psychologische Sicherheit zu stärken und die FK zu sensibilisieren, so dass (negatives) Feedback direkt gegeben wird und es keine extra Kanäle dazu bedarf. 

Melde dich bei Fragen dazu gerne.

Viele Grüße und happy New Year 🎉

 

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Wir machen 1 mal pro Jahr eine recht umfangreiche Zufriedenheitsumfrage. Diese beinhaltet auch Freifelder. Die Umfrage ist über eine gängiges “Umfragetool” und anonym. Es werden auch keine Browerdaten etc weitergegeben, so dass HR keinen Einblick hat, wer die Umfrage ausgefüllt hat.

VG, Lena

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Hi,

wir machen wie @LenaL auch einmal jährlich eine Zufriedenheitsumfrage über das Umfragetool, das wir auch sonst verwenden. Es sind immer die selben Fragen, um eine Vergleichbarkeit herstellen zu können, plus ein Freitextfeld für weiteres Feedback. Die Umfrage ist anonym und es ist auch nicht über Umwege möglich, die Rückmeldungen nachzuverfolgen.

Wir haben da eher das Problem, dass einige Mitarbeitende nicht teilnehmen wollen, denn “es bringt ja eh nichts”. Denen kann dann eben nicht geholfen werden… Wir kommen i.d.R. mit penetrantem, sehr häufigem Erinnern auf ca. 75% Beteiligung. Leider entsteht da bei einigen ein Anspruchsdenken, dass alles was sie ins Freitextfeld schreiben auch adressiert/umgesetzt werden muss, egal wie wenig konstruktiv es ist.

Auf der anderen Seite geben viele Mitarbeitende auch echt sinnvolles und hilfreiches Feedback, das wir dann umsetzen können, plus wir bekommen einen guten Eindruck davon, wie sich die Stimmung so entwickelt 🙂

VG

lbrk

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Hi Ihr Lieben! 👋

@SarahHen zu Deinem Kommentar: 

“Mit der Anonymität haben wir aber keine guten Erfahrungen gemacht, da eben keine Nachfragen möglich sind (...)”.


Ich denke das ist genau die Herausforderung. Das Stimmungsbild wie es @Elif nannte, möglichst “wahr” einzusammeln und die Möglichkeit Rückfragen zu stellen.

@LenaL lieben Dank für Deinen Einblick. Du meintest, dass Eure Umfragen anonym gehandhabt werden. Wie gehst Du denn mit dem Thema “Rückfragen” um?

Ich verlinke auch noch ein paar weitere Community Mitglieder: @Emma Schuster @Mell @hvo @Caroline-Anne Lautenschläger teilt gerne auch Eure Perspektiven. 🙌

Liebe Grüße und schönen Wochenstart Euch allen,
Eure Melissa 😊

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Hallo ihr Lieben,

vielen Dank für euren zahlreichen Input, das klingt alles sehr interessant.

@SarahHen wie gestaltet sich die Schulung zum Feedback geben und erhalten? Habt ihr euch da externe Hilfe geholt oder ist intern jemand bei euch dafür zuständig?

@LenaL und @lbrk die Zufriedenheitsumfragen klingen sinnvoll. Könnt ihr vielleicht noch verraten, welche Umfragetools ihr nutzt? @lbrk 75% klingt solide! Gebt ihr den Mitarbeitenden die Möglichkeit, das Feedback z.B. in einem Meeting nochmal zu adressieren, damit man ggf. in den Austausch gehen kann?

Fürs Erste werden wir es wohl so angehen, dass ich das Thema in meinen 1:1s mit den Mitarbeitenden adressiere und generell nochmal das Thema “Feedback an GFs” ins Bewusstsein rufe.

Ich wünsche euch noch einen schönen Tag!

Liebe Grüße

Elif

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Halllo @Elif,

die 75% bekomme ich aber nur, wenn ich über Wochen und jeden guten Geschmack hinweg nerve 😅

Wir nutzen Microsoft Forms, da wir das auch für verschiedene andere Umfragen nutzen.

Nach Abschluss der Umfrage werten wir sie aus und stellen allen Mitarbeitenden die Ergebnisse und unsere daraus abgeleiteten Maßnahmen in einem gemeinsamen Meeting vor. Da gibt es dann auch immer Raum für Fragen und Diskussionen 🙂

VG

lbrk

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Hallo,

wir nutzen bisher Lamapoll (bitte nicht als Werbung verstehen!). Ich glaube das die Tools untereinander sich nicht viel nehmen.

Wir haben eine HR-Sprechstunde, daher kann jeder Mitarbeitende wöchentlich immer Feedback geben. Wir haben eine sehr transparente Unternehmenskultur und daher wird die Sprechstunde auch genutzt. Die Umfragen machen wir u.a auch, dass wir über die Jahre eine Vergleichbarkeit haben und feststellen können, ob unsere Maßnahmen was bewirkt haben.

VG, Lena

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