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Diversity & Inclusion in KMUs: Einfache Schritte mit großer Wirkung 🚀

Diversity & Inclusion in KMUs: Einfache Schritte mit großer Wirkung 🚀

Immer häufiger wird Diversity & Inclusion auf zahlreichen Plattformen diskutiert und die Wichtigkeit und Bedeutung der Thematik für allerlei zugänglich gemacht. Wie bei vielen anderen Themen in der Vergangenheit fällt es den Verantwortlichen im unternehmerischen Sinn jedoch zu Beginn oft schwer, ein so umfassendes und tiefgreifendes Thema vollumfänglich zu verstehen und in die Unternehmenskultur zu integrieren. 

Denn Erfahrungswerte, Beispiele und „Learnings“ werden oftmals von Konzernen veröffentlicht, welche ganz andere Ressourcen besitzen als KMUs. In kleinen mittelständischen Unternehmen gibt es oftmals keine eigens dafür abgestellte Arbeitsgruppe. Sie sind oft traditionell oder familiengeführt, mit deutlich weniger Ressourcen und Budgets als in Konzernen.
 

💡 So gelingt D&I in KMUs

Der erste Schritt ist wohl, ein Bewusstsein im Unternehmen zu schaffen. Und dabei ist es völlig in Ordnung vorerst auf die Punkte einzugehen, welche die „Entscheider*innen“ überzeugen:

  • Den CEOs geht es hauptsächlich um wirtschaftliche Aspekte?

    “Eine McKinsey-Studie hat ergeben, dass ethnisch vielfältige Unternehmen mit 35-prozentiger Wahrscheinlichkeit einen Erlös über dem branchenüblichen nationalen Mittel erzielen. Bei Unternehmen mit geschlechtsspezifischer Vielfalt liegt die Wahrscheinlichkeit bei 15%.” - Quelle

  • Die Personalabteilung hat Schwierigkeiten neue Mitarbeitende zu finden?

    “Laut der Plattform Glassdoor betrachten 67% der Arbeitssuchenden eine vielfältige Belegschaft als einen wichtigen Faktor bei der Bewertung von Unternehmen und der Erwägung von Stellenangeboten.” - Quelle

  • Die Mitarbeitenden benötigen einen Motivationsschub?

    “83% der Millennials geben an, dass sie sich aktiver engagieren, wenn sie glauben, dass ihr Unternehmen eine integrative Arbeitsplatzkultur fördert. Tun Unternehmen dies nicht, sind es nur 60%.” - Quelle

     

Und sobald man alle relevanten Personen im Boot hat, geht es darum, mit möglichst wenig Aufwand - und bestenfalls ohne Budget  - weitere Schritte anzugehen. Dabei geht es nicht um ein utopisches Gießkannenprinzip, sondern um ein paar einfache Möglichkeiten, die sich aus meiner eigenen Erfahrung bewährt haben: ⬇️

  • Aufklärung & Austausch - intern

    Bei meinem Arbeitgeber sind fast alle bunten Farben der LGBTQIA+ Community vertreten und auch viele diverse Mitarbeitenden mit ihren zahlreichen Facetten. 

    Bereits mehr als einmal hat eine betreffende Person ganz offen über ihre Orientierung gesprochen. Aber auch ganz ehrliche Fragen zu vermeintlichen „Tabuthemen“ stellen zu können - in einer sicheren und urteilsfreien Umgebung. 

     

  • Vertrauenspersonen 

    Und zwar solche benennen oder - und das ist aus meiner Erfahrung deutlich effektiver - die Mitarbeitenden unbewusst für sich selbst eine Vertrauenspersonen auswählen lassen. Diese Vertrauensperson muss selbst kein*e Experte/ Expertin sein. Viel wichtiger ist ein offenes Ohr, ehrliches Zuhören & Zeit nehmen. 

     

  • Diverse Teams

    Heterogene Teams bewusst bilden und fördern. Dies ist einerseits durch Recruiting möglich, aber auch bestehende Teams können nach Möglichkeit heterogen zusammengestellt werden.

     

🧠 Euer Schwarmwissen ist gefragt:

Welche Erfahrungen und Ideen zu Diversity & Inclusion in KMUs habt Ihr? Wie seht Ihr den Vergleich zu Konzernen?

 

Beste Grüße,
Felix

 

7 Antworten

Benutzerebene 6
Abzeichen +16

@FeliH 
Lieber Felix, 

da ich beruflich im Bereich der Inklusion unterwegs bin, stehe ich der Vermischung von Diversität und Inklusion in deinem Artikel kritisch gegenüber. 

Alle Menschen sollten gleich behandelt werden und ohne Barrieren durchs Leben gehen können. LGBTQ+ stehen vor Barrieren, Menschen mit Behinderung auch. Unser Ziel soll es sein Barrieren abzubauen. Egal wie sie aussehen. Ein Mensch mit Behinderung sitzt nicht immer im Rollstuhl, ist nicht immer blind oder gehörlos. Es gibt viele Facetten, wie bei jedem Menschen. Eine Person mit einer psychischen Erkrankung oder einer Lernbehinderung braucht eine andere Unterstützung durch das Team als ein Rollifahrer. Dies ist nur ein Beispiel. Es gibt auch psychisch Erkrankte im Rollstuhl. 

Behinderung ist nicht immer sichtbar!

Dein Artikel bezieht sich - so kommt er bei mir an - hauptsächlich auf Diversität. Die Inklusion kommt mir etwas zu kurz.

Was meinst du mit integrativer Arbeitsplatzkultur? Sollte es nicht eine inklusive Kultur sein? Und ja, es ist ein Unterschied, ob man von Integration oder von Inklusion spricht. 

Jedes Unternehmen muss eine Ausgleichsabgabe zahlen, sofern nicht genügend Arbeitsplätze für Schwerbehinderte Personen geschaffen worden sind. Damit kauft man sich frei. Damit baut man keine Barrieren ab.

Die größte Barriere, die es gibt, ist die im Kopf!

Viele Grüße
Andrea

 

Benutzerebene 6
Abzeichen +6

Liebe @Andrea B. 

vielen Dank für deinen tollen Kommentar 👍🏼

Was du schreibst ist absolut richtig “alle Menschen sollten gleich behandelt werden” und auch, dass es zahlreiche Facetten gibt 😊

Mein Artikel zielt in keinster Weise darauf ab, diese beiden wichtigen Themen zu vermischen oder über die Bedeutung von Diversity oder Inclusion aufzuklären, sondern vielmehr darauf aufzuzeigen, welche Schwierigkeiten sich oft für KMUs im Vergleich zu Konzernen ergeben und wie “wir” - also mein Arbeitgeber - hier kleine erste Schritte gegangen sind.

Um deine Frage bzgl. der integrativen Arbeitsplatzkultur zu beantworten: Dies ist ein Zitat aus einer Studie welche du im Artikel verlinkt findest, daher das übernommene wording.

Meine Erkenntnis daraus war, das die Generation der Millenials in der heutigen Zeit eine solche Kultur bei seinem Arbeitgeber voraussetzt. Und ich traue den Millenials durchaus zu zu durchschauen, ob es eine richtige “Unternehmenskultur” ist oder nur eine Ausgleichsabgabe.

Und du hast Recht, da ich als Beispiel mein eigenes Unternehmen genommen habe, liegt der Fokus bei den Herausforderungen und den Maßnahmen aus persönlichen Gründen wohl eher bei Diversity in KMUs.

Mit Sicherheit gibt es bereits interessante Artikel zu den Themen Diversität, Inklusion sowie Integration in anderen Zusammenhängen in der Community - ggf. kann uns @Melissa hier ein paar verlinken.

Ich würde mich sehr freuen, wenn du deine Meinung und Erfahrungen im Bereich Inklusion in KMUs mit uns teilen würdest! 😊

Ganz liebe Grüße,

Felix

Benutzerebene 6
Abzeichen +16

Schön, dass ihr das wichtige Thema jährlich aufgreift, aber eine jährliche Vermischung von Integration und Inklusion…. gerne wiederhole ich meinen Post jährlich. Steter Tropfen…. 

 

 

Benutzerebene 7
Abzeichen +25

Ich bin ganz bei @Andrea B.!

Jedes Jahr im Juni wird das Thema wieder aus der Schublade geholt. Alle schreiben sich mehr Diversität und Inklusion auf die Fahne (haha pun intended), aber in den restlichen 11 Monaten an den eigenen “Barrieren im Kopf arbeiten”, wie Andrea es so passend schreibt, will niemand. 

 

Und smartass question @FeliH, weshalb genderst du in deinem Text konsequent bzw. nutzt eine neutrale Form, aber beim Entscheider und CEO die männliche? 😉

 

Viele Grüße und happy monday

Sarah

Benutzerebene 6
Abzeichen +6

Danke für den Hinweis @SarahHen  - da ist mir beim CEO wohl ein Fehler unterlaufen 😊

Bei Bezeichnungen aus dem Englischen passiert mir das in der Tat ab und zu 😵

Bin es wohl noch nicht gewohnt als Community Member so Rampenlicht zu stehen & werde in Zukunft noch mehr darauf achten!

PS: nicht der Entscheider - sondern “die Entscheider” im Plural.

PPS: Mein Beitrag wurde in Zusammenarbeit mit der lieben Melissa unabhängig vom Pride Month verfasst 🙃

 

Liebe Grüße,

Felix

 

Benutzerebene 7
Abzeichen +25

Hallo Ihr Lieben,
erstmal ein großes Lob und Dankeschön an @FeliH für die tolle Zusammenarbeit mit @Melissa und den daraus entstandenen Post! Es ist ein guter Denkanstoß und eine schöne Möglichkeit Ideen zu sammeln, welche konkreten Maßnahmen und Aktionen vor allem in kleineren Unternehmen umgesetzt werden können. Dabei ist ganz klar, es gibt nicht den einen richtigen Weg und jeder setzt seine Schwerpunkte anders. 

Der Post von Felix entstand in Zusammenarbeit mit dem Community-Team, da er eine besondere Passion hierzu hat und seine Gedanken gerne mit der Community teilt. Wir haben den Post entgegen gelesen und abgesegnet, um eine anregende Diskussion zu dem Thema mit Euch allen zu führen. Ich möchte an dieser Stelle auch darauf eingehen, dass unsere Community ein sicherer Ort für verschiedene Meinungen und Erfahrungen ist, welche wir respektieren und miteinander diskutieren. FeliH berichtet von eigenen Erfahrungen und lädt Euch dazu ein, Eure Tipps und Meinungen zu teilen.

 

Bzgl. der Begrifflichkeiten: Wir haben das Gendern bei “CEO” und "Entscheider" angepasst, um mögliche Verwirrungen zu vermeiden. Vielen Dank für den Stupser, @SarahHen.

Wir greifen diese Themen sehr gerne jährlich zum Pride Month auf, aber da das Thema so wichtig ist, wird das natürlich auch außerhalb dieses Rahmens in verschiedenen Posts diskutiert. Ihr findet hier ein paar weitere Posts zum Thema Diversität & Inklusion aus der Community, falls Ihr in diese Diskussionen auch eintauchen möchtet:

@FeliH Ich finde es großartig, dass Ihr es geschafft habt, eine urteilsfreie Umgebung zu schaffen. Hast Du Tipps, wie Ihr das erreicht habt? Oder warum es bei Euch so gut funktioniert hat?

Um den Bogen zum eigentlichen Thema zu schlagen: Welche Maßnahmen oder auch Herausforderungen gibt es bei Euch, in der Umsetzung von Diversität und Inklusion? 

Liebe Grüße
Selina

Benutzerebene 6
Abzeichen +6

Hallo zusammen 🙂

lieben Dank @Selina, dass du die Begrifflichkeit angepasst hast!

Wie wir eine urteilsfreie Umgebung geschaffen haben? Genau so einfach wie herrlich unspektakulär:

Die Mitarbeitenden selbst haben dafür gesorgt! 

Wir haben eine durchschnittliche Unternehmenszugehörigkeit von 9 Jahren, die meisten sind schon 15 Jahre - teils länger - im Unternehmen und dadurch sind wir im wahrsten Sinne des Wortes wie eine große Familie - auch mit unserem Chef (ist natürlich sehr viel sein Verdienst).

Nach anfänglichen Berührungsängsten und der Feststellung “ach die sind ja wirklich so” kann man zu 120% sein wie man ist. Und dann ist es quasi wie ein positives Schneeballsystem und man hat richtig Freude daran zu sehen, wie die Personen aufblühen und sich wohl fühlen. 

Dadurch kann man sich öffnen und ermutigt somit Mitarbeitende, die sich ggf. noch etwas unsicher fühlen.

Bunter könnte eine (Arbeits-)Familie kaum sein & da sind wir wirklich stolz drauf! 

Und ja, das ist auch meine persönliche Geschichte, als ich vor 11 Jahren im Unternehmen angefangen habe, aber es gibt noch andere wunderschöne Beispiele 😊

Liebe Grüße,

Felix 

 

 

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