Benefits in Non-Profit-Organisationen – wie macht ihr das?

Hallo ​@mku ,

ich kann dir zu deinen Fragen leider keine Antworten geben, aber ich verlinke einmal ​@Andrea B. , von der ich weiß, dass sie auch aus diesem Bereich kommt und sehr erfahren ist.

Beste Grüße

Dash

Hallo ​@mku,

sehr interessante Frage! Ich bin mir sicher, einige unserer Community Mitglieder können von einigen Best Practices berichten. Ich verlinke hier einmal ​@MelanieM ​@JOYCE8256 ​@hvo, ich glaube sie hätten hierzu wertvollen Input.

Ich freue mich auf Euren Wissensaustausch. 🧠

Viele Grüße,

Anna

hier noch ein interessanter thread nicht zum Thema Benefits, aber zum Thema Weiterbildung, vielleicht ist das ja auch noch interessant :) 

Danke ​@Dash für die Blumen. 

Hallo ​@mku , 

das was du beschreibst, ist ein gängiges Problem für Firmen in der Sozialwirtschaft, die nun mal nicht das gleiche Budget wie die Deutsche Bank haben. 

Ich kann somit aus der Perspektive eines relativ kleinen Unternehmens der Sozialwirtschaft berichten, wir sind an 2 Standorten insgesamt 36 Mitarbeitende. 

• digitale Benefit Plattformen - haben wir bisher nicht, weil wir auch Arbeitsplätze haben, die keine digitale Funktion haben. Klassisch: Reinigungskräfte. Weiterer Grund, mir ist bisher noch nichts untergekommen, was barrierefrei ist. Das ist für uns ein wichtiger Punkt. Auch Personio ist nicht barrierefrei, aber das ist ein anderes Thema. 
• Was funktioniert gut? wir hatten Edenred als Anbieter von Gutscheinkarten. Das machen wir nicht flächendeckend, aber gerade die Personengruppen, die wenig verdienen, freuen sich immer wieder über Gutscheinkarten. Wir haben auch speziell Gutscheine für die Stadt Marburg und den angeschlossenen Geschäften. Auch das funktioniert gut. 
• Was funktioniert nicht so gut? Es gibt die Möglichkeit bei einer Fitness Studio Gruppe vergünstigte Preise zu bekommen. Das haben wir angeboten und ist bisher nur von einer Person genutzt worden. Solltet ihr im Dachverband der Parität sein, hier gibt es einige Rahmenverträge, die man nutzen kann. Aber eher mit mäßigem Erfolg
• Betriebliche Gesundheitsförderung. Hier müsst ihr mit den Krankenkassen sprechen und ein möglichst gutes Angebot rausholen. Oft scheitert es an der Größe des Unternehmens. Die KK rennen uns nicht die Türen ein. Steht aber noch auf meiner To Do. 
• Geschenke sind bei uns eher anlassbezogen. Jubiläum, Stellenwechsel, Geburtstag, zugeschnitten auf die Person. Wir sind weg von: “zum Geburtstag bekommen alle einen Blumenstrauß”. Die Resonanz ist positiv, dass wir persönliche Dinge schenken. Bedeutet aber auch, dass die Orga nicht von oben kommt, sondern aus der Abteilung und von den Kollegen. Bsp. Jahreslos Aktion Mensch, Spazieren gehen mit Alpaka
• im Prinzip geht es bei den Benefits um Mitarbeitendenbindung. Wir gehen den Weg der flexiblen Arbeitszeiten. Was brauchst du in welcher Lebensphase? Die Fragen haben wir uns gestellt. Junge Familien: mehr Flexibilität, Homeoffice, Kita zu? bring dein Kind mit. Flipchartpapier und Stifte auf den Boden und los geht's. Bring Lego mit, die Flure sind lang. Bisher hat das gut funktioniert. Pflege der Eltern: natürlich kann Arbeitszeit reduziert werden. Wir sind lösungsorientiert. Was hilft es uns zu sagen, nein, geht nicht und der Mitarbeitende arbeitet unkonzentriert und schluderig, weil er oder sie die Belastung nicht mehr bewältigt bekommt. 
• Hund? kein Problem, sofern stubenrein und niemand Angst oder Allergie hat. Klar, es gibt regeln. Das Geschäft wird im Wald erledigt und nicht im Garten. Ein Hund pro Büro und Leinenpflicht außerhalb des Büros. Man darf auch gerne selbst den Staubsauger mal holen 😉
• Jobticket / Deutschlandticket - ja, funktioniert und unterstützen wir auch. 
• Jobbike - läuft bei uns super. Ich bin gespannt wie viele weiter machen werden. Im März 2026 geht die erste Runde zu Ende. Wenig Aufwand - zufriedene Mitarbeitende
• was super geht, ist der Betriebsausflug. Wir waren letzte Woche unterwegs, ok, das Thema war schwierig und kann einem auf den Magen schlagen. Wir waren in Hadamar. Dort wurden in den 40er Jahren 10.000 Menschen mit Behinderungen innerhalb von 8 Monaten umgebracht. Aber der positive Abschluss auf dem Campingplatz, ohne viel Schnick Schnack. Einfach essen, trinken und zusammensitzen, der hat es echt gebracht. Zur Erklärung, unsere Ausflüge und Weihnachtsfeiern haben immer einen aktiven Teil, so wie jetzt die Führung in Hadamar oder ein lustiger Stadtrundgang mit einer Lügenführung (Wahrheit oder Lüge?) oder Kunst im Atelier erleben und selbst machen. 

Ich glaube kaum, dass es spezielle Anbieter gibt, die für die Sozialwirtschaft die Orga und die Angebote übernehmen. Auch die wollen Geld und das haben wir nicht. 

Uns ist wichtig, dass wir uns kümmern. Nicht erst, wenn Mitarbeitende unzufrieden sind, sondern vorher. Dazu gehört auch das Onboarding. Da muss jemand da sein, der die Fäden in der Hand hält. Das muss nicht zwangsläufig die HR sein. Zum Start im Postfach eine Willkommenstüte, die ist nicht immer mit den gleichen Dingen gepackt. Heute habe ich zu dem üblichen Block und Stift noch eine Packung losen Kräutertee gepackt, weil ich mich beim Kennenlerngespräch daran erinnerte, dass die Person lieber Tee mochte statt Kaffee. Das sind die kleinen Dinge, die ich meine. Dazu braucht es nicht viel Budget, aber Zeit und Aufmerksamkeit. 


Liebe Grüße

Weiterbildungsangebote sind natürlich selbstverständlich. Wir haben eine Weiterbildungsmentorin ausgebildet. Sie ist das Bindeglied zwischen Mitarbeitenden und Führungskraft. 
Wir haben eine Fortbildungsbiographie und die Führungskraft hat unterjährig den Auftrag, was braucht es für unser Team, für die Arbeit. Natürlich gibt es ein Budget. Wenn aber Bildung gebraucht wird um weiterzukommen, dann sprengen wir auch schon mal das Budget. 

Und was klar sein muss. Bildungsurlaub kann und sollte man beantragen. Davor braucht man keine Scheu zu haben. Viele Mitarbeitende haben schon fast Angst das Wort Bildungsurlaub in den Mund zu nehmen. Nein! das kann man machen!!!

Ich wusste, warum ich dich verlinkt habe, ​@Andrea B. ! 

​@Dash sorry, ist ein Artikel geworden

Ja, voll gut! Da merkt man, dass du dafür “brennst”.

Danke ​@Andrea B. für Deine detaillierte Rückmeldung! 😍

Wow, das ging schnell und dann noch so viel Inhalt. Vielen Dank ​@Dash für’s connecten! Danke auch ​@Anna M für den Tipp zu Weiterbildungsangeboten – da lese ich auch direkt noch rein. 😊

Liebe ​@Andrea B.,

vielen Dank für die ausführliche Antwort. Manchmal gehen in der Branche Wunsch und Realität zu weit auseinander. Diese Entwicklung haben wir in letzter Zeit wahrgenommen. Doch ich glaube, dass wir gar nicht so schlecht dastehen (Überblick folgt).

Wir sind 140 Mitarbeiter:innen in ganz Deutschland, an 13 Standorten verteilt. Durch die Umstände vor einigen Jahren wurde sehr viel digitalisiert, sodass digitale Plattformen bei uns zumindest interessant sind. Ich sah im Marketplace, dass Personio hier mit Pluxee und Probonio interessante Integrationen hat. Falls es hier Erfahrungen gibt – gern dem Thema anschließen 😊

• Den Ansatz der Personengruppen-Differenzierung für Gutscheinkarten finde ich spannend. Gab es Widerstände oder Sorgen in Bezug auf die Gleichbehandlung aller?
• Die Sport-Klub-Anfragen haben wir auch, damit ging das Thema nun auch wieder aus meiner Todo hervor. Den Bedarf wollen wir erstmal mit einer Umfrage ermitteln, bevor wir ins Leere laufen.
• DeutschlandTicket haben wir - zumindest in den Projekten, in denen es vom Förderer finanziert wird und Mitarbeiter:innen regelmäßig reisen
• Jobrad/Jobbike – finde ich persönlich super, wollen auch einige Nutzen. Kontra bei der Freigabe ist bisher die Finanzierung.

Was wir sonst gelöst haben:

• Geschenke ebenso anlassbezogen (zentral aus HR für Jubiläen), Geburtstag wird in den Teams/Projekten organisiert und von Unternehmen bezuschusst
• Jüngst ein Update der Homeoffice-Regel (von max. 50 % hin zu individuell vereinbar zwischen Führungskraft und Mitarbeiter:in)
• Gleitarbeitszeit, Flexibilität unsererseits bei Anfragen zur Änderung der Wochenstunden
• Hund – unsere Regel wurde gar „Tiere am Arbeitsplatz“ genannt.
• Unterstützung von Events auf Team- u. Standortebene sowie 1x/Jahr einen zentralen Jour fixe
• Mobile Arbeit im EU-Ausland
• Corporate Benefits Portal (Rabatte bei div. Partnern)

Vielleicht mangelt es auch an Sichtbarkeit der Punkte. 

Zu Weiterbildung:

Ich habe hier bestehende Rahmenbedingungen aktualisiert und in ein Weiterbildungskonzept gegossen. Bildungsurlaub wird bei uns rege genutzt. Ergänzt haben wir das mit einem Zeitkontingent für interne Weiterbildung, da wir viel Expertise für unsere Themen in der Firma haben und zahlreiche Angebote für Externe, an denen auch unsere Mitarbeiter:innen teilnehmen können. Ich hoffe sehr, dass es hier noch mehr Fortschritt gibt, sobald wir Personio Performance im Unternehmen gestartet haben.

Viele Grüße

Marcel

Hi, schau dir mal www.Hrmony.de an und melde dich über die Website bei meinen Kollegen (ich bin dort im HR). Wir haben viele kleine Kunden und ich bin sicher, dass wir auch einem Unternehmen wie euch ein gutes Angebot machen können :)

Mit unseren Produkten kannst du euren Mitarbeitern Essenszuschuss, Sachbezug, Mobilitäts Zuschuss und sehr bald auch schon Internetkostenzuschuss zulommen lassen - und zwar alles digital und in einer App. Den Essenszuschuss kannst Du sogar als Entgeltumwandlung anbieten (wie BAV), das wäre dann sogar kostenneutral und du bräuchtest kein on top Budget zusätzlich zum Gehalt.  Solltet ihr bereits andere Benefits haben, könnt ihr die auch in unser System integrieren und abbilden. 

Die Verwaltung aller Benefits läuft ebenfalls komplett digital und sehr einfach über ein Admin Portal. 

Ein Rabattportal analog zu dem klassischen corporate Benefits Portal haben wir auch. Bekommst du bei uns gratis dazu und heißt dann Hrmony+.

​@mku 

Lieber Marcel, 

es ist irgendwie mein Herzensthema, daher die schnelle und ausführliche Antwort. ​@Dash hat da schon recht. Ich brenne für den Laden und die Sozialwirtschaft. 

Die Kosten für das Jobbike war hier vor der Implementierung ein großes Thema. Ist es aber nicht mehr. Dem Unternehmen entstehen keine Kosten. Im Gegenteil. Durch die Entgeltumwandlung spart nicht nur der Arbeitnehmer*in Geld, sondern auch das Unternehmen. Da kann man sich als Unternehmen einen Zuschuss zum Bike leisten. Wichtig ist, dass man eine Versicherung wählt, in der man nicht auf den Rädern sitzen bleibt, wenn jemand kündigt oder in Elternzeit ist etc. 

Mit 140 Menschen seit ihr um einiges Größer. Aber gerade bei vielen Standorten ist die Sichtbarkeit das große Problem. Selbst bei uns, trotz Intranet und mehrfach Infos an alle, es rutscht manchmal im Tagesgeschäft durch. Ich nehme es manchmal mit in die Betriebsversammlungen. Da sind viele da und unter Verschiedenes mache ich den Werbeblock. Unsere letzte Umfrage hat trotz allem viel Unwissenheit zu Tage gebracht, was mich sehr gewundert hat. 

PS: bei Ratte am Arbeitsplatz wäre ich raus aus der Nummer 😂

wow, danke ​@Dash ​@Andrea B. ​@ClarissaN für die ausführlichen Beiträge! 🥇😍