Wisst Ihr, was ich immer wieder feststelle?
Unternehmen investieren immer mehr in Recruiting
Unternehmen, die sich über den zunehmenden Fachkräftemangel beklagen, geben Jahr für Jahr mehr Geld für Personalmarketing- und Recruiting-Aktivitäten aus – werfen aber beim Blick auf Talente stets nur einen Fokus auf den externen Arbeitsmarkt.
Zugegeben, derzeit ist die Not vielerorts schon so groß, dass Organisationen von sich aus auf die Idee kommen, den internen Talente-Markt stärker zu priorisieren. Dabei liegt diese Vorgehensweise eigentlich schon lange auf der Hand.
Zu wenig ganzheitliches Verständnis
Allerdings wurde in der Vergangenheit Personalgewinnung viel zu wenig ganzheitlich gedacht. Und als Folge Recruiting und Weiterbildung als voneinander stark abzugrenzende Themengebiete und auch organisatorisch eigene Abteilungen betrachtet. Dabei ist es vergleichsweise naheliegend, lieber Menschen, die bereits im Unternehmen arbeiten, für neue Aufgaben zu qualifizieren, als auf leeren Arbeitsmärkten teuer Fachkräfte zu gewinnen. Selbst bei längerfristigen Qualifizierungen kann sich das lohnen, da die Time-to-Hire als relevante Recruiting-Kennzahl ebenfalls „durch die Decke zu gehen scheint“.
Zumindest dort, wo solche internen Maßnahmen möglich sind.
Fokus auf interne Talente und Qualifizierung legen
So haben eine Reihe Unternehmen bereits großangelegte interne Qualifizierungsmaßnahmen gestartet, um beispielsweise im Bereich Softwareentwicklung benötigte Skills intern „zu beschaffen“ im Form eines systematischen Weiterbildungs-Curriculums.
Die Vorteile sind nicht nur die Passgenauigkeit zu den Anforderungen sowie die vergleichsweise günstige „Beschaffung“ der Skills. Auch die Mitarbeitenden freuen sich meist, wenn sie sich weiterbilden dürften. Denn mal ganz ehrlich: Unternehmen beziehungsweise Führungskräfte vernachlässigen hier oftmals wichtige Förderungen oder auch die bewusste Einräumung von Zeiten für Lernen – als Arbeitszeit natürlich!
Mehr Mut zur internen Karrieremobilität
Man nennt das übrigens auch interne Karrieremobilität, wenn Menschen sich fachlich weiterentwickeln und an anderer Stelle im Unternehmen tätig werden, wo die neu erworbenen Kenntnisse dringend gebraucht werden. HR sollte diese Mobilität unbedingt für sich nutzen und fördern.
Und ich kann aus der Praxis heraus nur raten, diese ganzheitlichen Gedanken für das eigene Unternehmen mal zu Ende zu denken.
Welchen Stellenwert haben interne Talente für Euch?