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Job Hopping: Schlüssel zum Erfolg oder Zeichen von Unbeständigkeit?


Irène Kilubi
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Job Hopping, das schnelle Wechseln von Arbeitgebern, ist in der heutigen Arbeitswelt ein heiß diskutiertes Thema. Während einige es als Zeichen von Flexibilität, Innovationsgeist und Anpassungsfähigkeit feiern, sehen andere darin ein Alarmzeichen für Unzuverlässigkeit und mangelnde Loyalität.

Ist dieser Trend also ein Segen oder eine Gefahr für die eigene Karriere?

Befürworter des Job Hoppings argumentieren, dass häufige Wechsel einem die Möglichkeit geben, Fähigkeiten schnell zu erweitern und neue, spannende Herausforderungen anzunehmen. Wer sich nicht scheut, den Job zu wechseln, kann oft zügiger aufsteigen und sich in der eigenen Karriere schneller weiterentwickeln. Zudem ermöglicht es, gezielt um höhere Gehälter zu verhandeln – ein entscheidender Vorteil in der heutigen, wettbewerbsintensiven Arbeitswelt.

Auf der anderen Seite gibt es jedoch die Schattenseite dieses Phänomens. Ein häufiger Arbeitgeberwechsel kann dazu führen, dass Mitarbeitende sich nicht tief genug in komplexe Themen und Projekte einarbeiten können. Langfristige Beziehungen zu Kollegen und Vorgesetzten werden oft vernachlässigt, was letztlich das eigene Netzwerk und den Wissensaustausch schwächen kann. Viele Unternehmen schätzen Loyalität und sehen Job Hopper als potenzielles Risiko. Sie fürchten, dass diese Arbeitnehmer bei der nächsten Gelegenheit erneut abspringen könnten, was Unsicherheiten in der Teamdynamik mit sich bringt.

Ein weiterer Punkt ist die Frage der beruflichen Identität. Häufige Wechsel können es schwierig machen, ein konsistentes berufliches Profil zu entwickeln. Ein Lebenslauf, der nur aus einer Auflistung kurzfristiger Anstellungen besteht, kann potenzielle

 

Arbeitgeber abschrecken, die auf der Suche nach stabilen, verlässlichen Mitarbeitenden sind. Einige Experten warnen, dass ohne längere Verweildauer in einem Unternehmen wichtige Lern- und Wachstumsphasen verpasst werden, die für die Karriere entscheidend sein können.

Gegner des Job Hoppings argumentieren, dass Loyalität und langfristige Bindungen nicht nur für die persönliche Entwicklung wichtig sind, sondern auch für den Gesamterfolg eines Unternehmens. Stabilität ist ein Schlüsselwort, wenn es um nachhaltige Geschäftspraktiken geht. Unternehmen, die auf treue Mitarbeitende setzen, haben oft eine bessere Unternehmenskultur und sind insgesamt erfolgreicher.

In der Diskussion um Job Hopping zeigt sich, dass es sowohl Chancen als auch Risiken birgt. Letztendlich hängt es stark von den individuellen Zielen und Prioritäten ab, ob dieser Weg für einen selbst der richtige ist. Ist es wichtiger, ständig neue Erfahrungen zu sammeln, oder ist die Entwicklung von tiefen beruflichen Beziehungen entscheidend für den langfristigen Erfolg?

Job Hopping: Der moderne Weg zum Erfolg oder der sichere Weg ins Karriere-Chaos? Welche Seite vertritt die Community?

 

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15 Antworten

D_Madre
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  • 4. Februar 2025

Spannender Ansatz bzw. Thema, Iréne!

 

Ich würde Job Hopping nicht in einer Schwarz-Weiß-Denke betrachten. Denn die Frage ist auch, ab wann reden wir vom Job-Hopping? Müssen es immer die “magischen” zwei Jahre sein oder gilt hier ein anderer Zeitraum.

Grundsätzlich muss man sich ja auch die Frage nach dem “Warum” stellen. Wechsel ich häufig/regelmäßig, weil ich mehr Gehalt erzielen will, weil ich viele Betriebe / Branchen kennenlernen will oder hatte ich vielleicht auch einfach nur Pech mit den Kollegen / der Firma aufgrund falscher Versprechungen oder wirtschaftlicher Schwierigkeiten des Arbeitgebers. 

Im Recruiting hab ich mich damals von häufigen Wechseln der Bewerber nicht abschrecken lassen, solange ich die Story dahinter nicht kannte. Denn genauso wie häufige Wechsel kann es genauso problematisch sein, selten die Firma zu wechseln und dann mit Scheuklappen seine Arbeit zu verrichten. 

 

Somit finde ich es insgesamt schwer, das Thema pauschalisiert zu bewerten, aber dennoch ein tolles Diskussions-Thema ;) 

 

Viele Grüße

Dominik


Irène Kilubi
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  • 4. Februar 2025

Hi Dominik,

vielen Dank für deine reflektierte und differenzierte Sichtweise – genau solche Gedanken machen das Thema so spannend! 😊

Du hast absolut recht: Job-Hopping sollte nicht in einer starren Schwarz-Weiß-Kategorie betrachtet werden. Die Beweggründe für häufige Wechsel sind vielschichtig, und jede berufliche Geschichte erzählt etwas über die Entwicklung und Ziele einer Person.

Besonders dein Punkt, dass es ebenso problematisch sein kann, zu lange in einem Unternehmen zu bleiben und mit "Scheuklappen" zu arbeiten, regt zum Nachdenken an. Vielleicht liegt die Wahrheit – wie so oft – irgendwo zwischen Flexibilität und Beständigkeit.

Danke für deinen wertvollen Input zu dieser Diskussion! Freue mich auf weitere spannende Gedanken dazu.

Viele Grüße
Irène 


Dash
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  • 5. Februar 2025

Hallo ​@Irène Kilubi ,

ich bin definitiv das Team “Anti-Job-Hopping”.

Wenn ich viele Wechsel und kurze Stationen (tatsächlich unter 2 Jahren, wie ​@D_Madre schon schrieb) sehe und auch wenn diese noch so nachvollziehbar sind, so habe ich immer die Sorge, dass auch wir nur eine weitere Station sind. Und bei uns ist die Personalplanung immer mittel- bis langfristig. Es passt dann einfach nicht zusammen.

Ich möchte dann lieber ganz auf die kurze Station verzichten und folglich auch auf die Arbeitsleistung, die in der Zeit erbracht werden würde. Dann suche ich lieber noch etwas weiter nach einem Kandidaten oder einer Kandidatin, die eine Einstellung hat, die zu uns passt und mehr Kontinuität, Planungssicherheit und Ruhe bedeuten kann. Eine Garantie hat man ja nie.

Und ich meine das gar nicht verurteilend oder negativ, aber eben als nicht zu unserer Philosophie passend. Wir planen langfristige Beziehungen im Team und zu unseren Mandanten. Ich habe bewusst das Team zuerst genannt. Ich versuche Fluktuation (im Sinne von Weggängen) so weit es geht zu vermeiden. Und da wir stetig wachsen, ist diese Fluktuation durchaus gewollt und bringt dann auch immer frischen Wind ins Team, Prozesse und Strukturen. 

Beste Grüße

Dash


D_Madre
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  • 5. Februar 2025

@Dash, ich frag mal ganz provokant 😉

Könnte es nicht sein, dass der Kandidat, der bislang öfter wechselwillig war, nun bei euch seine “Heimat” findet, und hier dann langfristig Wurzeln schlägt? Wie du so schön geschrieben hast, geht es dir/euch ja auch um die Einstellung jedes Mitarbeitenden. Vielleicht ist die per se gegeben, aber er/sie konnte  sie bislang nicht ausleben.

 

Ich verstehe all deine Bedenken / Einschränkungen sehr gut! Aber tun wir Bewerbern nicht vielleicht unrecht, indem wir sie (ja, altes HR-Bild, ich weiß … 😅) in Schubladen stecken?


Dash
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  • 5. Februar 2025

Hallo ​@D_Madre ,

ich weiß genau was du meinst. Ich muss es tatsächlich etwas relativieren. Immer ist es nicht so, aber meistens. Aus der Erfahrung habe ich leider auch gelernt, dass sich die Muster oft (nicht immer) wiederholen. Und dann wird es schwer mit den Schubladen, ich weiß.

Ich sage dann in den Gesprächen aber auch offen, dass ich da eine gewisse Sorge habe und frage, wie wir sicherstellen können, dass wir dann die “ersehnte Heimat” werden. Aus dem Gespräch und der Antwort kann sich dann noch viel ergeben. Aber meine Zweifel habe ich, da kann ich mich nicht von freisprechen. 

Beste Grüße

Dash


D_Madre
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  • 5. Februar 2025
Dash schrieb:

 

Ich sage dann in den Gesprächen aber auch offen, dass ich da eine gewisse Sorge habe und frage, wie wir sicherstellen können, dass wir dann die “ersehnte Heimat” werden. Aus dem Gespräch und der Antwort kann sich dann noch viel ergeben. Aber meine Zweifel habe ich, da kann ich mich nicht von freisprechen. 

 

Das finde ich aber einen wichtigen Zusatz, diese Bedenken offen und ehrlich in den Gesprächen zu kommunizieren. Somit adressierst du deine Bedenken und der Bewerber kann sich äußern bzw. weiß am Ende (durch die Blume) vielleicht auch, warum es nicht geklappt hat. 

Finde ich super gut von dir, danke dafür! 


Irène Kilubi
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  • 5. Februar 2025

Hi Dash,

ich kann deine Perspektive absolut nachvollziehen! Eine langfristige Planung und Stabilität im Team sind entscheidende Faktoren für nachhaltigen Erfolg – sowohl für das Unternehmen als auch für die Mitarbeitenden selbst.

Es ist schön zu sehen, dass du den Fokus bewusst auf das Team legst und eine Kultur der Beständigkeit und Verlässlichkeit pflegst. Fluktuation bringt zwar auch frische Impulse, aber die Balance zwischen neuen Ideen und gewachsener Kontinuität ist essenziell.

Danke für deine offene Sichtweise – das regt definitiv zum Nachdenken an!

Beste Grüße

Irène


Navigator
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  • 6. Februar 2025

Moin zusammen,

ich formuliere es mal so wie jeder Rechtsanwalt es tun würde: Es kommt drauf an :) Ganz grundsätzlich kann ich einfach nicht aus meiner Haus raus, meine Erfahrungen sind eben meine Erfahrungen.

Tatsächlich unterscheide ich hier aber zwei Bereiche:

Im gewerblichen Bereich bin ich absolut im Team Anti-Job-Hopping. Hier ist die Fluktuation generell sehr hoch, aber ich möchte keine Drehtür mehr. Wie ​@Dash suchen wir langfristige Arbeitsverhältnisse, weil das einfach mehr Stabilität und Planbarkeit mit sich bringt. Aus meinen US-Konzern Zeiten bin ich auch ein gebranntes Kind in Bezug auf die “Hire & Fire” Mentalität.

Im Office Bereich sehe ich es ein wenig lockerer, bin aber auch hier skeptisch. Hier kommt es beim ersten Eindruck - die Bewerbungsunterlagen - auf Vollständigkeit und ggf. erste Erklärungen an. Hat jemand häufige Wechsel schaue ich nach Zeugnissen, ob ich dort einen Hinweis finden kann oder ob im Anschreiben vielleicht der eine oder andere Wechsel schon erklärt wurde.

Wenn jemand aus Karriere-/Gehaltsgründen regelmäßig wechselt, ist das für mich völlig fein. Das kann ich aber nicht riechen. Daher finde ich es immer hilfreich, wenn solche Hinweise schon in den Unterlagen erkennbar sind.

Kann ich das nicht erkennen - und da bin ich ganz offen - kann es sein, dass meine Erfahrungswerte “overrulen” und die Kandidaten aus dem Prozess fallen.

Ich erkläre auch das wieso: Als 1-Frau-Abteilung, die für sämtliche HR Themen verantwortlich ist, habe ich keine Kapazitäten mir alle Bewerber anzusehen. Ich muss hart filtern, sonst verbringe ich meine gesamte Arbeitszeit und diverse Überstunden damit mir von jedem Kandidaten den Background anzuhören um eventuell mehr zu erfahren. Meine restliche Arbeit bliebe liegen.

In Firmen, die vielleicht einen Vollzeit Recruiter haben, mag das möglich sein. Bei mir halt nicht.

Im Endeffekt ist es wie mit vielen anderen Dingen im HR Bereich: Es kommt auf den Personaler an. Es gibt HRler die sortieren Bewerbungen ohne Anschreiben rigoros aus. Früher - bei den Papierbewerbungen - hat meine damalige Vorgesetzte alle Bewerbungen abgelehnt, die keine ordentliche Bewerbungsmappe hatten.

Niemand kann sich ganz von seinem persönlichen Bias freisprechen. Wichtig ist meiner Meinung nach aber, sich dessen bewusst zu sein und ggf. ein weiteres Paar Augen einzubeziehen.


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  • 6. Februar 2025

Ich mach zwar kein Recruiting, würde aber auch wie ​@Navigator sagen, das es drauf an kommt ;) Manchmal sind es ja auch Schicksale, das es in der Probezeit nicht gepasst hat oder man aufgrund der wirtschaftlichen Situation gekündigt wurde. 

Von meinem Recruiter Kollegen weis ich: so lange es auf dem Papier aus fachlicher Sicht passt, bietet er den Leuten ein Bewerbungsgespräch an. Dort werden dann auch die Gründe erfragt und was man tun kann, das man ‘’ankommt’’: 


Dash
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  • 6. Februar 2025
MaCherie1 schrieb:

Von meinem Recruiter Kollegen weis ich: so lange es auf dem Papier aus fachlicher Sicht passt, bietet er den Leuten ein Bewerbungsgespräch an. Dort werden dann auch die Gründe erfragt und was man tun kann, das man ‘’ankommt’’: 

Das finde ich sehr passend, ​@MaCherie1.

Und schön, ​@Navigator , wie du auch zu deinen bias (oder Schubladen) stehst. Es ist halt einfach drin. Aber ich muss gestehen, je mehr wir hier schreiben und ich drüber nachdenke, so merke ich, dass ich tatsächlich doch auch immer häufiger bei eigentlichen “Sofort-Absagen” noch bei den Teamlitern des Teams vorstellig werde und mir eine Zweitmeinung einhole. Aber oft fällt diese dann gleich aus, aber wenn es so wie von ​@MaCherie1 erwähnt fachlich passt, stehen die Chancen besser. 

Beste Grüße

Dash


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Hi zusammen,

ein spannendens Thema. Von vorn herein sehe ich kurze Stopps eher negativ. Was ich immer gut finde ist, wenn in der Bewerbung, am besten im Lebenslauf bei der jeweiligen Firma, der Wechselgrund genannt wird. Das hat dem ein oder anderen Bewerber über die erste Hürde bei mir im Recruiting geholfen. Ich bin auch eine 1-Frau-HR-Abteilung und habe einfach nicht die Zeit, mich mit jedem Kandidaten zu unterhalten. Auch ein ansprechendes Anschreiben hilft mir bei meiner Entscheidung sehr. Dabei geht es mir nicht darum, dass derjenige/diejenige Beispiele aufzählt, die zu meinen Anforderungen passen, sondern authentische Inhalte, warum die Person bei uns arbeiten möchte (Firma und Stelle) und warum sie wechseln will. Dan sind auch mehrere kurze Anstellungen kein Grund, denjenigen nicht einzuladen.

Oft sind die Wechselgründe nachvollziehbar (wirtschaftlich bedingt während Corona, falsche Versprechungen, unser Angebot ist interessanter, Entfernung zum Wohnort-aber besser als arbeitslos,...). Aber ganz ohne Gründe tue ich mich schwer. Wir wollen in unserem kleinen Team  Stabilität und langfristige Mitarbeiter. Selbst wenn jemand aus Karierre oder Gehaltsgründen ständig gewechselt hat, wäre das für uns ein Absagegrund. Für mich bedeutet das nämlich, dass die Person wieder geht, sobald sie ein besseres Angebot hat.

Viele Grüße

Angelika


Irène Kilubi
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  • 9. Februar 2025
Navigator schrieb:

 

Interessant, dass du zwischen dem gewerblichen und kaufmännischen Bereich unterscheidest...


Irène Kilubi
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  • 9. Februar 2025
MaCherie1 schrieb:

Ich mach zwar kein Recruiting, würde aber auch wie ​@Navigator sagen, das es drauf an kommt ;) Manchmal sind es ja auch Schicksale, das es in der Probezeit nicht gepasst hat oder man aufgrund der wirtschaftlichen Situation gekündigt wurde. 

Von meinem Recruiter Kollegen weis ich: so lange es auf dem Papier aus fachlicher Sicht passt, bietet er den Leuten ein Bewerbungsgespräch an. Dort werden dann auch die Gründe erfragt und was man tun kann, das man ‘’ankommt’’: 

Ganz genau, es kommt eben immer auf die Umstände an! Manchmal spielen einfach unvorhergesehene Dinge eine Rolle. Aber manchmal passt es einfach, dann darf man auch die Reissleine ziehen. Deswegen gibt es auch für beide Parteien die Probezeit.


Irène Kilubi
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  • 9. Februar 2025
Angelika_Rems-Murr-Kreis schrieb:

Hi zusammen,

ein spannendens Thema. Von vorn herein sehe ich kurze Stopps eher negativ. Was ich immer gut finde ist, wenn in der Bewerbung, am besten im Lebenslauf bei der jeweiligen Firma, der Wechselgrund genannt wird. Das hat dem ein oder anderen Bewerber über die erste Hürde bei mir im Recruiting geholfen. Ich bin auch eine 1-Frau-HR-Abteilung und habe einfach nicht die Zeit, mich mit jedem Kandidaten zu unterhalten. Auch ein ansprechendes Anschreiben hilft mir bei meiner Entscheidung sehr. Dabei geht es mir nicht darum, dass derjenige/diejenige Beispiele aufzählt, die zu meinen Anforderungen passen, sondern authentische Inhalte, warum die Person bei uns arbeiten möchte (Firma und Stelle) und warum sie wechseln will. Dan sind auch mehrere kurze Anstellungen kein Grund, denjenigen nicht einzuladen.

Oft sind die Wechselgründe nachvollziehbar (wirtschaftlich bedingt während Corona, falsche Versprechungen, unser Angebot ist interessanter, Entfernung zum Wohnort-aber besser als arbeitslos,...). Aber ganz ohne Gründe tue ich mich schwer. Wir wollen in unserem kleinen Team  Stabilität und langfristige Mitarbeiter. Selbst wenn jemand aus Karierre oder Gehaltsgründen ständig gewechselt hat, wäre das für uns ein Absagegrund. Für mich bedeutet das nämlich, dass die Person wieder geht, sobald sie ein besseres Angebot hat.

Viele Grüße

Angelika

Danke dir, Angelika, für deine ehrlichen Worte! Ein klarer Wechselgrund macht auf jeden Fall den Unterschied. Aber was, wenn der Kandidat dann genau bei euch am richtigen Ort landet und langfristig bleibt? Manchmal braucht es einfach den richtigen Moment. :)


Andrea B.
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  • 11. Februar 2025

Hallo zusammen, 

ich bin auch eher Team Anti-Job-Hopping, aber es kommt natürlich darauf an. Ich möchte es gerne unterscheiden. Habe ich ein Job-Hopping innerhalb eines Stellenprofils oder springt jemand von Job zu Job ohne dass klar ist, wo der berühmte rote Faden ist. 

Wenn jemand den Job wechselt, um einen höheren Verdienst zu erreichen, dann bekommt er das nicht nur durch den Wechsel sondern auch durch Weiterentwicklung innerhalb des Berufes. Wissenssammler mag ich sehr. 
Wir sind einfach zu klein, dass wir uns viele Job-Hopper leisten könnten. Jede Einarbeitung kostet Zeit, Geld und manchmal auch Nerven. Gerne bieten wir eine langfristige Heimat und die gilt es dann in einem Gespräch herauszufiltern. 

Viele Grüße


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