Ist es sinnvoll möglich, nur Überstunden in den Anwesenheiten erfassen?

@ABClaud Hallo Andreas, verstehe ich das richtig, dass Du mit Überstunden grundsätzlich erstmal Mehrarbeit meinst, also angeordnetes Hinausgehen über die geschuldete wöchentliche Arbeitszeit?

Kenne die Konstellation, die Du beschriebst auch gut: es gibt (seit längerem) ein anderes Zeiterfassungstool, was für die Abrechnung in Richtung der Kunden verwendet wird und es “braucht” quasi kein zweites. Dazu ein Gedanke, den ich sehr oft mit meinen Kunden teile (bin Freelancer und daher in verschiedenen Unternehmen aktiv): die Projektzeiterfassung erfüllt (in den meisten Fällen) nicht das, was das BAG bzw. der Gesetzgeber als Anforderungen an die Zeiterfassung haben. Zum Beispiel werden im Rahmen einer Projektzeiterfassung meistens keine Pausen und oft auch keine Uhrzeiten gepflegt, sondern lediglich die Menge erbrachter Stunden für Projekt x. Bei einer Betriebsprüfung wird das vermutlich als Zeiterfassung im Sinne der arbeitsrechtlichen Vorgaben nicht genügen. Das nur mal als Denkanstoß in Bezug auf das “Weglassen” der Anwesenheitspflege in Personio.

Das Pflegen von Mehrarbeit in Personio (ohne das Pflegen der regulären Arbeitszeit) klappt meines Erachtens aktuell technisch nicht, da das System ja erstmal gesagt bekommen muss, was die regulär geschuldete Arbeitszeit ist, damit dann on top Mehrarbeit gepflegt und als solche eingeordnet werden kann. Das gleiche gilt für den Werkstudenten. VG!

ich weis, was du meinst, wir haben als Steuerkanzlei das gleiche Thema. Leider ist nur das erfassen der Überstunden nicht möglich

Danke für die Informationen. Im Ergebnis natürlich schade, aber es ist wie es ist. Letztendlich wollen wir den Mitarbeitern nicht zumuten, neben der detaillierten Arbeitszeiterfassung auf den Projekten/Aufträgen in Personio die Zeiten noch einmal zu erfassen. Vielleicht findet sich ja doch irgendwann noch einmal eine pragmatische Lösung.
 

Andreas

Hallo Andreas,

konntet ihr mittlerweile euer Problem mit der Zeiterfassung lösen? Wir stehen vor dem gleichen Problem, da unsere produktiven Arbeitskräfte ihre Arbeitsstunden in einem anderen Tool auf Projekbasis tracken, wir ihnen aber eigentlich nicht unbedingt eine zweite Zeiterfassung aufhalsen wollen. Allerdings habe ich nun auch schon oft gehört, dass diese Art der Zeiterfassung für die neue gesetzliche Regelung zur Zeiterfassung nicht ausreicht.

Einer meiner Kollegen hat herausgefunden, dass wenn man an einem Tag nichts in die Zeiterfassung einträgt, automatisch die hinterlegten Stunden des Arbeitszeitmodells hinterlegt werden. Er trägt tatsächlich nur die Tage ein, bei denen seine Stundenanzahl sich vom Arbeitszeitmodell unterscheidet. Nun ist nur die Frage, ob das dann auch reicht, um die Arbeitszeiten rechtlich nachzuweisen.

Maike