Moin zusammen,
als HRler sind wir ja durch das AGG “gezwungen” zu gendern, also bleibt uns gar keine andere Wahl. Zumindest nach außen hin.
In den Formularen habe ich darauf geachtet möglichst neutral zu formulieren und unsere Arbeitsverträge haben eine Präambel, in der einfachheitshalber auf das generische femininum als Pronomen hingewiesen wird - bei den meisten anderen Firmen ist es das generische maskulinum ;)
In unserer verbalen Kommunikation muss ich ehrlich sagen, dass wir nicht darauf achten. Niemand benutzt sprachlich die Gender-Sternchen oder -Doppelpunkte und es stört auch (aktuell) niemanden.
Sollte sich zukünftig jemand aktiv daran stören, werde ich das ganze interne Konzept dahingehend nochmals checken und bei Bedarf anpassen, das ist uns aber auch bewusst.
Sehr guter Punkt @Navigator das zu trennen! :)
Ich kann mir das sehr gut vorstellen, dass es in einigen Unternehmen auf dem Papier in offiziellen Schreiben und gesprochen als auch in der internen Kommunikation anders gelebt wird.
Wie ist das bei anderen?
Tatsächlich kommen wir in offiziellen Schriftstücken um das Gendern eigentlich herum, da wir Englisch als Firmensprache haben. Das nimmt tatsächlich viel raus, z.B. bei “colleagues”.
In Teaminternen Mails mach ich das mittlerweile automatisch (z.B. Kolleg:innen). Tatsächlich ist das aber ein Automatismus meinerseits, ohne das das von den Kolleg:innen eingefordert wird. Glaube, auch bei uns würde das von den Kollegen in Deutschland niemand aktiv verlangen.
Als Gendern aufkam, war ich zunächst skeptisch, aber ich meine, mir tut das nicht weh im Schreiben. Sprechen ist ein anderes Thema, da wirkt es zum Teil sehr gezwungen in meinem Empfinden.
Ich handhabe es wie @D_Madre, im Geschriebenen ist es mittlerweile (meistens) Gewohnheit, im Gesprochenen tue ich mich etwas schwer und versuche auf geschlechtsneutrale Begriffe auszuweichen. Eine hilfreiche Seite dazu ist, z.B. https://geschicktgendern.de/
Wir haben (leider) keine einheitliche Regelung und es fordert auch niemand ein. Das liegt aber vermutlich daran, dass wir in einer sehr “männlichen” Branche sind und niemand die Notwendigkeit sieht (“ihr seid doch mitgemeint” ).
In unseren Arbeitsverträgen nutzen wir die direkte Anrede, also “wir stellen dich als xyz ein” oder “du bist verantwortlich für xyz” - das finde ich persönlicher und so vermeide ich es ggf. jemanden zu misgendern.
Wir gendern inzwischen alle. Schriftlich auf jeden Fall, mündlich rutscht es uns manchmal durch, wird aber oft direkt bemerkt und kommuniziert. Es gibt keine firmenweite Vorschrift, aber es gehört zum guten Ton.
Wir sind auch eine eher “männliche” Branche, aber gerade die Frauen zwischen den vielen Männern legen schon Wert darauf, das wir gendergerecht schreiben/sprechen.
Alle Personio-Dokumentenvorlagen sind konsequent gegendert (wir nutzen dafür die Geschlechtervariablen) oder in du-Form.