Ich finde das Mindset spielt an der Stelle eine wichtige Rolle - und das nicht nur als Buzzword. Aus meiner Sicht ist es enorm wichtig, dass man “von oben” vorlebt, dass nicht der wichtig ist, der viel arbeitet, sondern auch diejenigen die bspw. in Teilzeit arbeiten oder pünktlich nach Hause gehen, genauso wichtig sind. Dann achten die Beschäftigten hoffentlich auch selbst auf sich, weil sie sich eben nicht verurteilt fühlen.
Ich glaube, dass es wichtig ist, dass Arbeitgeber selber auch sowas wie Sportangebote und psychologische Beratungsstellen anbieten. Aber sind wir mal ehrlich den “Life”-Part bei Work-Life-Balance macht man überwiegend dann doch am liebsten ohne den Bezug zu “Work”, daher für mich unerlässliche “Hard Facts”:
- ausreichend Urlaubstage
- flexible Arbeitszeiten und dennoch betriebliche Regelungen zur Arbeitszeitlagerung (Ruhepausen sind zum einhalten da )
- Home Office Möglichkeit, aber auch den Raum zum Austausch (wenn ich gerade daheim unter Belastung stehe, möchte ich ggf. jeden Tag ins Büro kommen)
- Ermöglichen einer längeren Auszeit (Sabbatical)
Viele Grüße,
Elena
Ich habe gestern einen tollen Instagram Post gelesen, der sich genau mit diesem Thema befasst hat. Es hat mich nachdenklich gemacht, was dort stand.
Sinngemäß: Warum auf eine Work-Life-Balance pochen? Warum ist Work nicht so bereichernd, dass es eine Balance nicht so stark braucht.
Wenn ich nur arbeite um Geld zu verdienen - klar für Wohnung, Essen und Kernbedürfnisse essentiell, dann brauche ich eine Life-Balance. Wenn ich aber eine Arbeit und einen Arbeitgeber habe, wo ich mich verwirklichen kann, wo ich vielleicht auch meine Berufung sehe, braucht es weniger Life-Balance.
Vor allem, weil sich nicht jeder diese Life-Balance leisten kann. Nicht jede*r kann morgens die Kinder in die Kita oder Schule bringen, dann 3 Stunden arbeiten, zwischendurch ins Fitti, dann die Kinder holen und auf den Spielplatz gehen, um dann Abends, wenn sie süß schlafen wieder zu arbeiten. Die Möglichkeit zu haben ist “nice” (würde meine Tochter sagen), aber es muss auch passen. Gerade in Zeiten von Fachkräftemangel können wir nicht alle unsere Stunden reduzieren und uns Selbstverwirklichen. Es braucht Arbeitsplätze und Arbeitgeber, wo ich mich Selbstverwirklichen kann.
Den Luxus, und ich sage extrem provokant, ja Luxus, eines Sabbatical, kann sich Personal eines Supermarktes gar nicht leisten. Oder der Handwerker*in auf dem Bau.
Die Work-Life-Balance muss IM Job anfangen. Und da sind wir alle gemeinsam gefragt, gelingt es uns nicht, müssen andere unsere Life-Balance ausbaden, die es sich nicht leisten können.
Viele Grüße
Andrea
Ich sehe es wie @Elena und würde noch ergänzen, dass in den arbeitsfreien Zeiten (also Feierabend und Urlaub) keine Erreichbarkeit erwartet wird. Wenn es Mitarbeitende gibt, die auch im Urlaub erreichbar sind oder sogar arbeiten, sollte dies durch Führungskräfte vermieden werden. Und dazu braucht es, wie schon angesprochen, das richtige Mindset
Ich habe gestern einen tollen Instagram Post gelesen, der sich genau mit diesem Thema befasst hat. Es hat mich nachdenklich gemacht, was dort stand.
Sinngemäß: Warum auf eine Work-Life-Balance pochen? Warum ist Work nicht so bereichernd, dass es eine Balance nicht so stark braucht.
Wenn ich nur arbeite um Geld zu verdienen - klar für Wohnung, Essen und Kernbedürfnisse essentiell, dann brauche ich eine Life-Balance. Wenn ich aber eine Arbeit und einen Arbeitgeber habe, wo ich mich verwirklichen kann, wo ich vielleicht auch meine Berufung sehe, braucht es weniger Life-Balance.
Vor allem, weil sich nicht jeder diese Life-Balance leisten kann. Nicht jede*r kann morgens die Kinder in die Kita oder Schule bringen, dann 3 Stunden arbeiten, zwischendurch ins Fitti, dann die Kinder holen und auf den Spielplatz gehen, um dann Abends, wenn sie süß schlafen wieder zu arbeiten. Die Möglichkeit zu haben ist “nice” (würde meine Tochter sagen), aber es muss auch passen. Gerade in Zeiten von Fachkräftemangel können wir nicht alle unsere Stunden reduzieren und uns Selbstverwirklichen. Es braucht Arbeitsplätze und Arbeitgeber, wo ich mich Selbstverwirklichen kann.
Den Luxus, und ich sage extrem provokant, ja Luxus, eines Sabbatical, kann sich Personal eines Supermarktes gar nicht leisten. Oder der Handwerker*in auf dem Bau.
Die Work-Life-Balance muss IM Job anfangen. Und da sind wir alle gemeinsam gefragt, gelingt es uns nicht, müssen andere unsere Life-Balance ausbaden, die es sich nicht leisten können.
Viele Grüße
Andrea
Finde ich an sich einen spannenden Ansatz, aber finde, dass was du sagst, dass sich nicht jeder Life-Balance leisten kann, genauso auf der anderen Seite nicht jeder “Work-Balance” will und es suggeriert auch ein Bild, das Druck auslöst. Selbstverwirklichung findet ja auch oft nur in den Jobs statt, in denen meine oben genannten Luxus-Aspekte (die ich natürlich auch als solche wahrnehme) funktionieren können.
Um auf diesen Aspekt genauer einzugehen: Vielleicht will ich mich gar nicht in meinem Job verwirklichen. Vielleicht reicht es mir auch einfach mich an die Kasse zu setzen, meine 8 Stunden zu arbeiten und dann wieder heimzugehen. Aber wenn die Erwartung von allen Seiten ist “du musst deinen Job lieben und leben” dann suche ich mir so einen Job und bin aber enorm unzufrieden, weil mein Job, dann nicht nach 8 Stunden endet sondern ich auch abends und am Wochenende noch darüber nachdenke.
Aus meiner Sicht gibt es dann wahrscheinlich gar nicht die Allgemeingültigkeit für “Work-Life-Balance” und der Arbeitgeber (egal welcher) muss die Weichen so stellen, dass jeder für sich die Faktoren heraussuchen kann die für ihn eine bessere Life-Balance neben der ganzen Work bieten.
Ich habe gestern einen tollen Instagram Post gelesen, der sich genau mit diesem Thema befasst hat. Es hat mich nachdenklich gemacht, was dort stand.
Sinngemäß: Warum auf eine Work-Life-Balance pochen? Warum ist Work nicht so bereichernd, dass es eine Balance nicht so stark braucht.
Wenn ich nur arbeite um Geld zu verdienen - klar für Wohnung, Essen und Kernbedürfnisse essentiell, dann brauche ich eine Life-Balance. Wenn ich aber eine Arbeit und einen Arbeitgeber habe, wo ich mich verwirklichen kann, wo ich vielleicht auch meine Berufung sehe, braucht es weniger Life-Balance.
Vor allem, weil sich nicht jeder diese Life-Balance leisten kann. Nicht jede*r kann morgens die Kinder in die Kita oder Schule bringen, dann 3 Stunden arbeiten, zwischendurch ins Fitti, dann die Kinder holen und auf den Spielplatz gehen, um dann Abends, wenn sie süß schlafen wieder zu arbeiten. Die Möglichkeit zu haben ist “nice” (würde meine Tochter sagen), aber es muss auch passen. Gerade in Zeiten von Fachkräftemangel können wir nicht alle unsere Stunden reduzieren und uns Selbstverwirklichen. Es braucht Arbeitsplätze und Arbeitgeber, wo ich mich Selbstverwirklichen kann.
Den Luxus, und ich sage extrem provokant, ja Luxus, eines Sabbatical, kann sich Personal eines Supermarktes gar nicht leisten. Oder der Handwerker*in auf dem Bau.
Die Work-Life-Balance muss IM Job anfangen. Und da sind wir alle gemeinsam gefragt, gelingt es uns nicht, müssen andere unsere Life-Balance ausbaden, die es sich nicht leisten können.
Viele Grüße
Andrea
Finde ich an sich einen spannenden Ansatz, aber finde, dass was du sagst, dass sich nicht jeder Life-Balance leisten kann, genauso auf der anderen Seite nicht jeder “Work-Balance” will und es suggeriert auch ein Bild, das Druck auslöst. Selbstverwirklichung findet ja auch oft nur in den Jobs statt, in denen meine oben genannten Luxus-Aspekte (die ich natürlich auch als solche wahrnehme) funktionieren können.
Um auf diesen Aspekt genauer einzugehen: Vielleicht will ich mich gar nicht in meinem Job verwirklichen. Vielleicht reicht es mir auch einfach mich an die Kasse zu setzen, meine 8 Stunden zu arbeiten und dann wieder heimzugehen. Aber wenn die Erwartung von allen Seiten ist “du musst deinen Job lieben und leben” dann suche ich mir so einen Job und bin aber enorm unzufrieden, weil mein Job, dann nicht nach 8 Stunden endet sondern ich auch abends und am Wochenende noch darüber nachdenke.
Aus meiner Sicht gibt es dann wahrscheinlich gar nicht die Allgemeingültigkeit für “Work-Life-Balance” und der Arbeitgeber (egal welcher) muss die Weichen so stellen, dass jeder für sich die Faktoren heraussuchen kann die für ihn eine bessere Life-Balance neben der ganzen Work bieten.
Ich finde, es muss beides gehen. Wir können nicht nur und nicht alle Work-Life-Balance betreiben. Die Möglichkeit muss es im Job geben, sonst ist man als Arbeitgeber nicht mehr attraktiv genug. Und trotzdem muss sich in der Arbeitswelt an sich was verändern. Wenn ich mich 8 Stunden an die Kasse setze, habe ich keine Work-Life-Balance, hätte sie aber gerne. Ich muss meinen Job nicht lieben. Er muss mich ernähren. Es ist alles sehr vielschichtig. Nicht für alle und jeden ist alles und jedes gleich.
Ich finde es super, dass wir heute viele Möglichkeiten haben und auch nutzen können, ohne, dass man einen blöden Spruch gedrückt bekommt (na, halber Tag Urlaub?). Ja, Kinderbetreuung geht mit Home Office einfacher. Flexibilität ist großartig, kann andere aber auch belasten.
Es ist wie immer, lasst uns das Beste aus den Möglichkeiten machen, die sich uns bieten. Wir haben so viele Freiheiten im Arbeitsleben, wie keine Generation vor uns.
LG
Andrea
Hi zusammen,
ich denke das wichtigste, um eine gute Work-Life-Balance zu ermöglichen, ist eine solide Vertrauensbasis zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer, die für ausgeglichenes Geben und Nehmen sorgt.
Ein Beispiel bei uns: extrem flexible Arbeitszeitmodelle, die nicht irgendwie kompliziert verschriftlicht werden müssen. Bei uns ist das für viele Mitarbeitende die Regel “Du hast deine vertraglich vereinbarte Arbeitszeit - wann genau du die am Tag bzw. in der Woche erbringst liegt bei dir” (natürlich mit Einschränkungen im gesetzlichen Rahmen, z.B. bezüglich Nachtarbeit oder der 10-Stunden-Grenze).
In der Praxis sieht das für mich so aus, dass ich problemlos einen Tierarzttermin mit meinem Hund irgendwann am Tag wahrnehmen kann, ohne dass das mit meinem Chef besprechen muss, solange meine Abwesenheit nicht mit geplanten Meetings kollidiert. Ich kann kommen und gehen, wie es für mich passt. Dafür bin ich aber auch flexibel, wenn mal mehr Arbeitsvolumen ist oder ich zu (für mich) ungewöhnlichen Zeiten ins Büro kommen soll. Genauso bin ich immer offen für neue Aufgaben- und Themengebiete, weiß aber auch, dass ich jederzeit Nein sagen darf, wenn es mir zu viel werden sollte.
Oh, und der Hund kommt ganz selbstverständlich mit ins Büro
Grundsätzlich stimme ich aber @Elena zu - in Sachen Work-Life-Balance hat jede*r eigene Vorstellungen und Bedürfnisse, die man erstmal für sich selbst erkennen und dann auch kommunizieren muss
VG
lbrk
Hallo Ihr Lieben,
vielen Dank für Eure Antworten bisher!
Ich verlinke hier einmal einen sehr interessanten HR-Lexikon Post, da ich glaube er ergänzt die Diskussion nochmal super.
@Elena @lbrk Ihr habt vor allem das Thema “flexible Arbeitszeitmodelle” oder auch das Thema “Sabbatical” genannt. Das Konzept findet man vor allem in den Berufsfeldern/ Bereichen in denen geistige Arbeit/ Wissensarbeit geleistet wird oder digitale Produkte/ Dienstleistungen angeboten werden.
Für andere Berufsfelder hatte @Andrea B. geteilt:
Den Luxus, und ich sage extrem provokant, ja Luxus, eines Sabbatical, kann sich Personal eines Supermarktes gar nicht leisten. Oder der Handwerker*in auf dem Bau.
Gibt es Eurer Ansicht nach weitere Aspekte, die HR in diesem Fall beachten/ unterstützen kann?
Lasst uns die Diskussion weiterführen! Ich verlinke auch noch weitere Mitglieder, die sich der Diskussion gerne anschließen können: @Monika Roy @Ulli @Mell @DannerDo @Cosinuss
Beste Grüße,
Melissa
Hallo zusammen,
erstmal finde ich, dass Work Life Balance alle Mitarbeitende etwas angeht, und nicht nur die mit Kindern. Und für die Umsetzung sind zwei Faktoren entscheidend:
- Die richtigen Rahmenbedingungen (von HR und der Organisation), also beispielsweise Arbeitszeitmodelle, Zuschüsse, Arbeitszeitflexibilität und die Möglichkeit für Führungskräfte, individuelle Lösungen zu schaffen im Einklang mit dem Team
- Das Verhalten der Führungskraft, also ist meine Führungskraft sensibilisiert für verschiedene Themen und kann sie auf mich und meine Herausforderungen eingehen? Egal ob das Pflege von Angehörigen, Kinderbetreuung oder ein zeitaufwändiges Hobby ist. Weiß die Führungskraft auch, was zu tun ist, wenn ich beispielsweise in Elternzeit gehe? All das sind Faktoren, die nur dann funktionieren, wenn die Führungskräfte mitspielen (können). Deswegen sollten die als Rollenbilder und Vorbilder fungieren können.
Dazu kommt noch, wie aufgeklärt die ganze Organisation ist. Ich habe viele spannende Unternehmen gesehen, die Mitarbeitende bewusst als Role Models hervorgehoben haben, die eine außergewöhnliche Situation zur Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben haben. Das hat dabei geholfen, Verständnis für einander zu wecken und zu sehen, was doch möglich ist. Manchmal ist das Argument gegen Vereinbarkeit ja einfach nur “Das ist ja schön, aber geht bei uns leider nicht”.
Hi @schwarzboot
vielen Dank für Deinen Beitrag!
Ich finde es super, dass Du nochmal betonst, dass die Work-Life-Balance für jeden innerhalb des Unternehmens relevant ist!
Der Ansatz, verschiedene Mitarbeitende als "Role-Model" hervorzuheben, ist wirklich interessant! Vielleicht kannst Du berichten, wie das jeweils umgesetzt wurde?
Ich kann mir vorstellen, dass der Ansatz verschiedene Fälle zu betrachten dabei hilft, Verständnis zu schaffen und zu sehen wie bestimmte Herausforderungen unterschiedlich gehandhabt werden.
Ich freue mich auf den Austausch
Beste Grüße,
Melissa
Hallo,
ich schließe mich dem Punkt mit den flexiblen Arbeitszeiten an.
Das hat bei uns durch die Bank bei allen einen spürbaren Mehrwert geschaffen. Wir waren vorher allerdings auch sehr starr. Nun haben wir immer noch gewisse Kernarbeitszeiten, aber das passt für alle.
Ganz unschuldig daran war @Elena nicht, sie hatte mir da gute Ideen weitergegeben und so die ein oder andere Blockade mit lösen können. Danke nochmal!
Beste Grüße
Dash
Ganz unschuldig daran war @Elena nicht, sie hatte mir da gute Ideen weitergegeben und so die ein oder andere Blockade mit lösen können. Danke nochmal!
Juhu! Bin immer froh, wenn ich helfen kann :)