Hi liebe @Andrea Mendoza ,
ja crazy times irgendwie - ständig ploppen neue Themen auf und man weiß gar nicht, mit was man sich, im HR zumindest, zuerst beschäftigen soll.
Bei Quiet Quitting werde ich etwas sentimental haha. Das gibt es schon seit vielen Jahren, nur wurde es nie so genannt. ;)
Ich glaube die Quite Quittenden sind für ein Unternehmen enorm wichtig, weil sie eine Konstante bedeuten, mit denen das Unternehmen in jedem Fall rechnen kann.
Es muss beides geben, die QQ und jene, welche die “Extra Meile” gehen.
Ich habe vor einem Monat sehr laut gekündigt, weil ich im Job gerne kreativere und schnellere Sachen mache (und Nachtrag: ich dort einfach nicht eingerastet bin).
Ich finde nicht, dass es hier ein Richtig und Falsch gibt.
Liebe Grüße und eine wunderbare Woche,
Sarah
Hallo,
da habe ich heute noch einen interessanten Artikel zum selben Thema von @Persoblogger Stefan Scheller zu gelesen:
https://persoblogger.de/2022/09/05/quiet-quitting-ein-neuer-trend-um-die-innere-kuendigung
Mir war der Begriff -um ehrlich zu sein- so noch nicht untergekommen. Und ich finde, dass zwischen “Dienst nach Vorschrift” und einer leisen Kündigung schon noch ganz schön Luft ist.
Es gibt Menschen, die brauchen ganz genau diesen Dienst nach Vorschrift, wollen keine Extrameile gehen, sind damit aber total zufrieden. Also was ist so verkehrt an Dienst nach Vorschrift? Diese Vorschrift besagt ja nicht, dass man nur 75% leisten muss. Hier geht’s einfach um die 100%, finde ich. Keine Überstunden, aber eben die Erfüllung aller Anforderungen an die Position. Nicht mehr, nicht weniger. Aber das ist ja viel wert, auch für Arbeitgeber!
Und mit diesen kann man dann auch gut planen. Denn diese Mitarbeitenden sind mit ihrer Konstante sehr zufrieden. Und Konstanten sind in der aktuellen Personalwelt ja nicht gerade unerwünscht.
Also das kurz meine Gedanken dazu.
Beste Grüße
Dash
Liebe @saja, lieber @Dash,
vielen Dank, dass Ihr Eure Erfahrungen über Quiet Quitting mit uns geteilt habt!
Ich freue mich sehr zu lesen, dass Ihr es nicht falsch findet, wenn nicht alle Mitarbeitende immer die Extrameile gehen möchten. Ich finde es auch fair, dass Arbeitnehmer*innen nicht immer gefördert werden, mehr als 100 % von ihrer Arbeit zu machen. Wie Dash sagt, ist der Dienst nach Vorschrift natürlich auch wertvoll für den Arbeitgeber.
Ich persönlich finde, das kommt in Phasen. Manchmal geht es einem im Leben so gut und der Job macht so Spaß, dass es gar keine große Mühe macht mehr zu übernehmen, als es verlangt wird. Manchmal geht das psychisch nicht und es ist auch gesund keine extra Aufgaben zu übernehmen als es nötig ist.
Es ist sehr spannend, dass es solche Phänomene eigentlich schon immer gab, wie Sarah meint, und dass diese mit der Zeit und neue Herausforderungen wie Corona an Wichtigkeit zunehmen und auch benannt werden.
Vielleicht haben andere User auch Lust, sich über das Thema auszutauschen:
@SWeuster, @RamonaM, @ElenaJulia, @Silke Karasch, @Sonja M. Habt Ihr schon über das Thema “Quiet Quitting” gehört? Uns würde es sehr freuen, wenn Ihr Eure Erfahrungen mit uns teilt .
Vielen Dank im Voraus und liebe Grüße an alle!
Andrea
Hallo,
das Thema wird aktuell in vielen einschlägigen Medien diskutiert und ist sicherlich ein bekanntes Thema im neuen Gewand. Zumindest ist das mein Eindruck, dass man mit neuen Wordings auf eigentlich bekannte Umstände (Probleme?) aufmerksam machen will.
Auch wenn ich selbst kein HRler bin (komme aus der IT ) sehe ich Quit Quitting nicht tendenziell als Problem oder enorme Herausforderung an. Mitarbeiter, die die extra Meile nicht gehen wollen oder können (bspw. durch familiäre Verpflichtungen) tendieren meiner Meinung dazu, in diesen 100% - wenn man es auf die Anwesenheit/Zeit bezieht - effizienter zu arbeiten. Für mich stellt sich daher viel mehr die Frage, bezieht sich Quit Quitting darauf, nur die vorgegebene Anzahl der Stunden abzuliefern und in dieser Zeit seine Aufgaben bestmöglich abzuliefern? Dann gleicht es keiner inneren Kündigung und passt zu dem, was @Dash schrieb, dass auch diese Mitarbeiter sehr zufrieden mit ihrem Job und ihren Aufgaben sind, aber eben keine extra Meile gehen wollen.
Bin gespannt, was die anderen dazu noch erzählen werden.
Euch allen eine schöne Woche
Sandra
Hallo zusammen,
ich habe davor auch nicht von diesem Thema gehört. Aber ich bin ganz bei @Dash es gibt Menschen die sind glücklich mit dem Dienst nach Vorschrift und dem Arbeiten von “nine to five”.
Ich nehme vor allem aber bei jüngeren Kolleg:innen war, dass der Drang nach einer besseren / oder einer Work-Life Balance existenziell ist. Viele verlangen nach einer 35 Stunden Woche. Aber ich sehe auch genau die andere Seite Kolleg:innen die die “extra mile” gehen und total darin aufgehen. Im Fokus steht immer der glückliche AN und davon kann der AG immer nur profitieren. Daher stehe ich ganz hinter individuellen Arbeitsmodellen und-zeiten, ohne stereotypische Rollenverständnisse. Daher stehe ich auch total hinter @SWeuster der MA sollte niemals seine Zeit “absitzen” müssen.
Euch auch eine schöne Woche.
Elena
Im Fokus steht immer der glückliche AN und davon kann der AG immer nur profitieren.
Hallo @ElenaJulia ,
genau das ist es, einige wollen die Extra-Meile gehen und dafür gelobt werden und viel Geld für die Überstunden haben oder einfach zeigen, was für Leistungsbringer sie sind und so ggf. die nächste Beförderung erarbeiten. Andere wollen all das exakt nicht. Irgendwie braucht man beide, aber man bekommt aus dem einen wahrscheinlich nie den anderen Typus gemacht. Und das sollte man auch nicht versuchen, denn dann werden beide unglücklich.
Und das Thema Work-Life Balance ist ja eh bemerkenswert.
Beste Grüße
Dash
Ich glaube wir führen die Diskussion falsch.
Wenn du einen Goldfisch kaufst, packst du ihn ja auch ins Aquarium und nicht in einen Hamsterstall.
Würden wir nun das Schwimmen des Goldfischs als “Extra Meile” bezeichnen?
Ich glaube solange wir ein Perfect Match zwischen Person und Environment wählen, ist die Debatte um Quiet Quitting schnell passe.
Guter Punkt, @FlorianM ! Das Bild gefällt mir.
Hallo zusammen,
ich freue mich sehr darüber, dass dieses Thema zu einer super interessanten Debatte geführt hat!
Da das Thema, soweit ich weiß, in den U.S.A. angefangen hat, kann es sein, dass es in Deutschland auf Grund der sehr unterschiedlichen Arbeitskultur anders angesehen und angegangen wird.
- Würdet Ihr sagen, dass die Arbeitskultur hier eine Rolle spielt?
- Wie würdet Ihr das Thema auf Deutsch benennen? Vielleicht führt das Wort “Quitting” auf Englisch zu einer falschen Vorstellung des Konzepts.
Ich bin sehr gespannt auf Eure Meinungen hierzu!
Ich wünsche Euch einen tollen Nachmittag .
Liebe Grüße aus München
Andrea
Hi zusammen,
tolle Beiträge bisher und ich finde es spannend, dass der Tenor im Grunde bei “ist doch recht normal und nichts schlimmes” liegt, denn das finde ich auch.
Nicht jede/r möchte Karriere machen bzw. sich profilieren/präsentieren oder ab einem gewissen Zeitpunkt nicht mehr weiter Karriere machen. Fachkräfte brauchen wir und das sind oftmals genau die Tätigkeiten oder Kompetenzen, wo 100% gut und erfahren ausgeführt genau richtig sind!
Am Ende müssen wir uns als Unternehmensverantwortliche oder auch als People-Organisationen (Fokus Deutschland) klar machen: wir zahlen Entgelt für 100%, nicht für 120% und oftmals haben deutsche Entgelt- oder Incentive-Systeme sogar keinerlei Anreiz für Mehrleistung, anders als im Ausland (extrinsische Motivation). Und ein letzter Punkt der aus meiner Sicht auch maßgeblicher Faktor sein kann: Leider fordern oft schlechte Führungskräfte mehr als 100%, anstelle die zu erwartenden 100% wertzuschätzen und durch Motivation und Leadership vielleicht auf die erhofften 120% zu kommen (intrinsische Motivation).
@Andrea Mendoza ich glaube, dass Arbeitskultur eine sehr große Rolle spielt - danke, dass du diesen Aspekt noch mit eingebracht hast. Jede Arbeitskultur ist anders sozialisiert, wie auch die Menschen die in ihr jeweils arbeiten.
Eine konkrete deutsche Übersetzung zu finden wird hier wahrscheinlich recht schwer, denn leider wird auf Deutsch ein negativer Tenor entstehen, wenn wir es 1:1 übernehmen. Hmm … Es ist für mich eher ein Zufriedensein mit dem was jemand tut/gut kann oder der Hintergrund einer Lebenssituation, der das Verhalten hier beeinflusst … ehrlich gesagt, keine Idee.
LG, Florian
Leider fordern oft schlechte Führungskräfte mehr als 100%, anstelle die zu erwartenden 100% wertzuschätzen und durch Motivation und Leadership vielleicht auf die erhofften 120% zu kommen (intrinsische Motivation).
Hallo @Florian Kuczera ,
super Aussage, sehe ich auch so. Wertschätzung ist ein so immens wichtiger und auch mächtiger Faktor.
Beste Grüße
Dash
Für diejenigen von Euch, die weiter an dem Thema interessiert sind, gibt es auch ein Webinar von Personio dazu. Es ist zwar auf Englisch, könnte aber trotzdem interessant für Euch sein:
Hi liebe @Andrea Mendoza ,
ja crazy times irgendwie - ständig ploppen neue Themen auf und man weiß gar nicht, mit was man sich, im HR zumindest, zuerst beschäftigen soll.
Bei Quiet Quitting werde ich etwas sentimental haha. Das gibt es schon seit vielen Jahren, nur wurde es nie so genannt. ;)
Ich glaube die Quite Quittenden sind für ein Unternehmen enorm wichtig, weil sie eine Konstante bedeuten, mit denen das Unternehmen in jedem Fall rechnen kann.
Es muss beides geben, die QQ und jene, welche die “Extra Meile” gehen.
Ich habe vor einem Monat sehr laut gekündigt, weil ich im Job gerne kreativere und schnellere Sachen mache (und Nachtrag: ich dort einfach nicht eingerastet bin).
Ich finde nicht, dass es hier ein Richtig und Falsch gibt.
Liebe Grüße und eine wunderbare Woche,
Sarah
@saja @Andrea Mendoza Ich schließe mich Dir an, liebe Saja! Der Arbeitsmarkt hat sich einfach entwickelt, was ich grundsätzlich erstmal gut finde. Viele Dinge sind heute völlig anders als vor 10 Jahren - nicht unbedingt besser oder schlechter - einfach anders. Sehe es genau wie Du: es muss/darf von verschiedenen Motivationslagen in jedem Unternehmen etwas vorhanden sein. Nicht für jeden ist der Job der Fixstern im Leben, um den sich alles dreht und das ist auch völlig ok.
Ich würde mir wünschen, dass wir in Deutschland allgemein auch auf die aktuell häufig thematisierte Wechselbereitschaft von Arbeitnehmern positiver reagieren. Dass Menschen sich verändern und entwickeln wollen, ist doch nichts schlechtes. Und dass sie das heute schneller tun als vor 20 Jahren, spricht für die Generation, die sich nicht damit arrangieren will, einen langweiligen/eintönigen Job zu machen. Ich find’s schön, dass die aktuelle Arbeitsmarktsituation dem einzelnen Arbeitnehmer diese “Macht” gibt.